Palästina: Halten wir das Massaker auf!

07.01.2001

Wien, 03/10/00

Der zionistische General Ariel Sharon, bekannt als der Anstifter der Invasion des Libanon im Jahre 1982, die den Tod von 20.000 Palästinensern und Libanesen verursachte, sowie als Hauptverantwortlicher des Massakers im Flüchtlingslager von Sabra und Shatila, hat das bereits schwankende Friedensabkommen, das schon 1991 ins Stocken geraten war (und den Palästinensern nichts Gutes gebracht hat) mit Füßen getreten, als er sich am vergangenen 28. September in Begleitung von mehr als tausend israelischen Polizisten und unter Duldung der reaktionärsten zionistischen und US-imperialistischen Kreise in die Nähe der Moschee von Jerusalem begab.

Gegen diese unglaubliche Provokation haben sich die Palästinenser, die bereits unter einem Apartheid-Regime leben und Opfer unverhüllter Unterdrückung von Seiten Israels sind, in Waffen erhoben. Wie zur Zeit der Intifada waren diese Waffen Stöcke und Steine. Die Rebellion hat in Jerusalem ihren Ausgang genommen, sich wie ein Ölfleck über die besetzten Gebiete und zum ersten Mal auch auf israelisches Gebiet selbst ausgebreitet. Baraks "Labour"-Regierung wollte den rassistischen und zionistischen Aufmarsch Sharons nicht verhindern, ja hat keine Sekunde gezögert, als es darum ging, ihre Armee, ihre Elitetruppen, ihre Polizei gegen wehrlose palästinensische Bürger loszuschicken und so in den ersten beiden Kampftagen bereits vierzig Tote, darunter einige wehrlose Kinder, mehr als Tausend Verletzte, von denen sich Dutzende in Lebensgefahr befinden, zu verursachen. Die Polizisten der "palästinensischen Behörden" unter der Führung Arafats, die oft mit den Zionisten zusammenarbeiten, um den Befreiungskampf der Palästinenser zu unterdrücken, sahen sich dazu genötigt, auf die israelischen Soldaten zu schießen, um weitere Blutbäder zu verhindern.

Die Situation ist sehr besorgniserregend und könnte sich in eine Tragödie noch größeren Ausmaßes verwandeln. Es werden wiederum die Palästinenser sein, die den größten Preis zu bezahlen haben werden, die Palästinenser, die keine andere Schuld auf sich geladen haben, als die, für die Achtung ihrer nationalen und demokratischen Rechte, für ihre Würde und ihre Freiheit zu kämpfen.

Wir rufen alle anti-imperialistischen und demokratischen Kräfte, alle Menschen, denen die Sache des palästinensischen Volkes am Herzen liegt, dazu auf, in ihren Städten Demonstrationen abzuhalten, das Ende des Massakers zu fordern und dem kämpfenden palästinensischen Volk ihre Solidarität auszudrücken.

Auf der ganzen Welt wurden bereits zahlreiche Demonstrationen angekündigt, die folgende Forderungen aufstellen:

Sofortiges Ende der Massaker, Bestrafung der Schuldigen, die europäische Union muss sofort jedwede Hilfe an Israel unterbinden, Rückzug des israelischen Armee aus den besetzten Gebieten, Rückkehrrecht aller palästinensischen Flüchtlinge, Abbau aller illegalen hebräischen Siedlungen in Palästina, volle Selbstbestimmung des palästinensischen Volkes, Solidarität mit allen unterdrückten Völkern, die gegen den Imperialismus und seinen bewaffneten Arm, die NATO, kämpfen.

e-mail: palestina@antiimpieralista.org