Unterstützt die neue Intifada!

07.06.2001

Aufruf für die Bildung eines internationalen Bündnisses in Unterstützung des palästinensischen Rechts auf Selbstbestimmung

Tagtäglich setzen die zionistischen Besatzungstruppen ihr Massaker am palästinensischen Volk fort, dessen einziges Verbrechen es ist, auf seinem elementarsten Menschenrecht zu bestehen, nämlich dem Recht auf Selbstbestimmung gegen den kolonialen Aggressor. Tatsächlich handelt es sich um einen Kampf David gegen Goliat in dem sich die Palästinenser mit Steinen und Gewähren gegen hochentwickeltes Kriegsgerät wie Panzer, Hubschrauber und sogar Kampfflugzeuge verteidigen müssen, das in feiger Art und Weise gegen die zivile Bevölkerung eingesetzt werden. Mehr als 500 Palästinenser wurden bereits von der Armee und den faschistischen Siedlern getötet, darunter viele Kinder und Säuglinge. Und die Zahl der Toten steigt unaufhörlich. Zehntausende wurden – oft absichtlich – verwundet, so dass sie für ihr ganzes Leben behindert sein werden.

Zehn Jahre lang hofften die Palästinenser auf einen dauerhaften Frieden mit Israel und machten dafür alles menschenmögliche. Ihre Führung akzeptierte die denkbar ungünstigsten Bedingungen. Während sie Israel anerkannte und so die zionistische Eroberung palästinensischen Landes sanktionierte, wurde im Gegenzug nicht einmal die UN-Entschließung 424 durchgeführt, die den vollen Rückzug Israels aus den 1967 besetzten Gebieten Westjordanland und Gaza vorsieht. Alle diese Zugeständnisse an den Aggressor stellten sich als zwecklos heraus.

Zurückschauend wird klar, dass es Israel niemals um Frieden ging. Die jüdische Besiedlung der besetzen Gebiete wurde weder gestoppt noch gedrosselt, sondern im Gegenteil sogar beschleunigt. Die Zerstörung palästinensischer Häuser und der Landraub setzte sich fort. Palästinensischer landwirtschaftlicher Boden wurde und wird absichtlich zerstört und die Wirtschaft durch die ständigen Abriegelungen der besetzten Gebiete stranguliert. Der palästinensische Anteil am knappen Wasser sinkt ständig, so dass die Siedler ihre grünen Gärten sprenkeln während den Palästinensern nicht einmal genug Trinkwasser zur Verfügung steht. Die besetzen Gebiete wurden durch weitere Militärstraßen und -einrichtungen zunehmend zerstückelt und die freie Bewegung speziell nach Jerusalem in einem bisher nicht bekannten Ausmaß eingeschränkt. Das ist nicht das Verhalten einer Macht, die nach Frieden strebt. Vielmehr zielt Israel auf die Vervollständigung der zionistischen Besetzung Palästinas ab, was die Vorbereitung auf Krieg einschließt.

Mit der neuen Intifada zeigt das palästinensische Volk, dass es nicht mehr bereit ist einen falschen Frieden zu akzeptieren, der nur dazu dient ihre fortgesetzte Auslöschung als Nation zu verdecken. Sie ist das Fanal für den Beginn eines neuen Befreiungskampfes.

Gleichzeitig ist die Intifada auch ein Schrei nach internationaler Solidarität, die unerläßlich ist, um den Kampf David gegen Goliat zu gewinnen. Alle demokratischen und antiimperialistischen Kräfte der Welt, die die Interessen des einfachen Volkes vertreten, müssen dem gerechten Kampf des palästinensischen Volkes gegen die zionistische Okkupation und deren imperialistische Herren im Westen zur Hilfe eilen. Der im Palästina ausgetragene Kampf ist auch unser Kampf. Nur zusammen können wir unseren gemeinsamen Feind, den Imperialismus, besiegen.

Daher rufen wir zur Gründung eines ständigen internationalen Bündnisses aller die palästinensische Sache unterstützenden Kräfte auf der Grundlage folgender Forderungen auf:

Stoppt das Massaker in Palästina – unterstützt die Intifada!
Sofortiger Rückzug der zionistischen Besatzungstruppen!
Recht auf Rückkehr für alle palästinensischen Flüchtlinge!
Für das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes einschließlich dem Recht zur Errichtung eines unabhängigen und souveränen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt!

Das Gründungstreffen des Internationalen Solidaritätskomitees für Palästina wird am Antiimperialistischen Lager vom 28. Juli bis 5. August in Assisi, Italien, stattfinden.

Antiimperialistische Koordination
Juni 2001

Bisherige Unterstützer:

Adameer, Vereinigung zur Unterstützung der politischen Gefangenen Palästinas
Antiimperialistische Koordination
Treue zu Mensch und Erde, Libanon
Palästinensische Gemeinde Münster
Palästinensischer Studierverein, Deutschland