Resolution zum Indisch-Pakistanischen Konflikt

14.06.2002

"Kommunistische Arbeiter- und Bauernpartei Pakistan" nimmt am Antiimperialistischen Sommerlager teil

Die pakistanische CMKP hat ihre Unterstützung und Teilnahme für das diesjährige Antiimperialistische Sommerlager mit einer hochrangigen Delegation, der auch ihr Generalsekretär Afzal Khamoosh angehören wird, bekannt gegeben. Die Partei steht gegenwärtig an vorderster Front im Kampf gegen die reaktionäre Kriegshetze und hat eine Allianz mit anderen kommunistischen und linken Organisationen gebildet, der auch die Labour Party of Pakistan, welche ebenfalls das Sommerlager unterstützt, angehört. Die Genossen werden über die Situation in ihrem krisengeschüttelten Land, den Volkswiderstand gegen den Krieg des Imperialismus in Afghanistan, sowie über den Kaschmir-Konflikt und die Rolle der islamischen Kämpfer berichten. Auch ein Vertreter der Bauern-Bewegung, die Millionen von armen und landlosen Bauern gegen die Landbesitzer und die Armee mobilisiert, und Landbesetzungen durchgeführt hat, wird anwesend sein.

Immer und immer wieder: Schluss mit der indisch-pakistanischen Kriegshetze!
Beide Seiten sind reaktionär

Gemeinsam mit der antiimperialistischen Bewegung des gesamten Subkontinents verurteilen wir die Kriegsvorbereitungen, die mit der beidseitigen Androhung des Einsatzes von Atomwaffen einen neuen Höhepunkt erreicht haben. Wir rufen die Volksmassen dazu auf, gegen den Krieg zu kämpfen und stattdessen eine Vereinigung, sowohl gegen die jeweilige herrschende Klasse und deren Regierung, als auch gegen deren imperialistische Herren, anzustreben.

1) Die herrschende Klasse in Indien beschleunigt ihre reaktionäre Entwicklung. Die Regierung der oberen Kaste, angeführt von der hindu-chauvinistischen BJP von Vajpayee, zerstört systematisch die letzten, noch übriggebliebenen, Errungenschaften der antikolonialen und antiimperialistischen Volksbewegung in Indien. Indem sie die neoliberalen Rezepte einführt, beschneidet sie massiv die elementarsten demokratischen Rechte. Durch die Abschaffung der letzten Überreste des Säkularismus, einer Vorraussetzung für das friedliche Zusammenleben verschiedener Religionsgemeinschaften und Nationalitäten, heizt sie den sozialen und religiösen Chauvinismus der oberen Hindu Kaste bzw. Klasse gegen die zu den niederen Kasten gehörenden Moslems, Unberührbaren und andere Minderheiten, an, und provoziert so Massaker wie kürzlich jenes in Gujarat. Unter dem Vorwand des von den USA angeführten Kreuzzuges gegen den Terror, unterdrücken die Herrschenden nicht nur die unteren Klassen und die unterdrückten Minderheiten, sondern versuchen auch ihre regionale Hegemonie gegen Nepal (vor allem gegen die dortige maoistische Guerilla) sowie gegen das kaschmirische Volk und gegen Pakistan zu stärken. Gleichzeitig nähert sich Indien an den US-Imperialismus an, welcher es als strategischen Verbündeten gegen China, den zukünftigen Hauptfeind, braucht.

2) Einmal vom Imperialismus als sein wichtigstes Werkzeug in der Region erschaffen und unterstützt, um die antikoloniale Bewegung zu spalten, den Vormarsch des Kommunismus zu stoppen, und die Achse Indien-Russland zu schwächen, erlebt Pakistan gegenwärtig seine bislang schwerste Krise, die seine nackte Existenz bedroht. Während der Islam damals dazu benutzt wurde, um die Teilung des Landes zu rechtfertigen, und die reaktionärsten und antikommunistischsten Elemente innerhalb der islamischen Bewegung in Afghanistan, Kaschmir und Pakistan selbst zu unterstützen, hat er sich nun gegen die USA selbst gewandt, und wurde das erste Ziel des amerikanischen antiterroristischen Kreuzzuges. Hinzu kommt, dass die USA auch in Hinblick auf die Eindämmung und Bekämpfung Chinas immer mehr die indisch-russische Achse umwerben, sodass sich Pakistan plötzlich von seinem engsten Verbündeten im Stich gelassen sieht. Mit den geänderten internationalen Umständen muss Pakistan nun auf einmal das totale Scheitern all seiner historischen Ziele erkennen, und den Verlust der unentbehrlichen US-Unterstützung befürchten. Die einzige Möglichkeit für Pakistan, trotz seiner Beugung unter den Druck der USA, die seine Marionettenregierung in Afghanistan zerstört haben, die Einheit der zersplitterten Nation und des Militär- bzw. Staatsapparates zu bewahren, besteht darin, das Ziel eines pakistanischen Kaschmirs hochzuhalten, und somit einen Konflikt mit Indien zu riskieren. Doch wenn dieser Drahtseilakt misslingt, ist eine Rebellion der verarmten Massen, der unterdrückten Minderheiten und der islamischen Bewegung, die zu einem Zusammenbruch des Staates führen würde, durchaus möglich. Während wir gegen die indische Expansionslust kämpfen müssen, müssen wir gleichzeitig den Kampf der Volksmassen gegen den reaktionären Staat unterstützen.

3) Die Forderung des Kaschmirs nach Unabhängigkeit ist legitim – sowohl gegen Indien als auch gegen Pakistan. Während wir also die nationalen Rechte der kaschmirischen Bevölkerung unterstützen, müssen wir gleichzeitig die Intervention Pakistans und der von ihm unterstützten Kräfte im Kaschmir bekämpfen, auch wenn diese unglücklicherweise inzwischen die Führung der Widerstandsbewegung erobert haben. Im Gegensatz zu diesen Kräften fordern wir ein vereinigtes und unabhängiges Kaschmir im Rahmen einer, sich über den gesamten Subkontinent erstreckenden demokratischen Föderation. Wir müssen unter allen Umständen verhindern, dass der Imperialismus unter dem Deckmantel, das Recht einer kleinen Nation oder Nationalität auf nationale Selbstbestimmung zu verteidigen, Marionettenregierungen und Militärstützpunkte installieren kann, wie es im Kosovo geschehen ist, und wie es auch in Tschetschenien passieren könnte.

4) Während die USA versuchen, die islamische Bewegung, und somit auch die von Pakistan unterstützten Mujaheddin im Kaschmir, zu vernichten, haben sie jedoch kein Interesse daran, Indien gegen Pakistan zu stärken, sondern wollen auf einem zerstückelten Subkontinent das Gleichgewicht der Kräfte erhalten.

Schluss mit der indisch-pakistanischen Kriegshetze!
Selbstbestimmung für den Kaschmir – gegen Indien, Pakistan und den Westen!
Nieder mit Vajpayee und Musharraf!
Die Volksmassen müssen sich in einer demokratischen Föderation des gesamten Subkontinents vereinigen!

Antiimperialistische Koordination