Internationaler Tag zum Kampf gegen Isolation

16.09.2002

von: Initiative für eine Internationale Plattform zum Kampf gegen die Isolation

Die Realität der Gefangenschaft und der Gefängnisse ist, dass sie die gesamte Menschheitsgeschichte hindurch dazu benutzt wurden, um die Opposition auszuschalten. Jedoch in der Phase des Imperialismus wurde damit begonnen, sie auf systematischste Weise zur Vernichtung oppositioneller Kräfte und Gedanken einzusetzen.

Als die Fortsetzung der Kerkertradition, zielt der Imperialismus heute bei Gefangenschaft und Gefängnissen darauf, mittels ISOLATION Gedanken zu vernichten. Wie das Sibirien der Russischen Zaren, die KZ-Lager unter Hitler, die Singh Singh aus Vietnam und die Tiger Cages, die H-Blocks, Stammheim und die Hochsicherheitsgefängnisse in ganz Europa und Amerika, als Beispiele aus der nahen Vergangenheit, und nicht zuletzt die F-Typ- Gefängnisse in der Türkei und Guantenamo... Sie alle wurden vom Imperialismus geschaffen. Alle zielen auf die Liquidierung der RevolutionärInnen und PatriotInnen. Bei allen wird auf sadistische Weise auf die Vernichtung der Gefangenen gezielt. Bei allen wird darauf gezielt, Gedanken zu brechen und zu vernichten.

Aus der Perspektive des Imperialismus gibt es keinen Unterschied zwischen dem Kampf für Unabhängigkeit und Demokratie in den kolonialen Ländern und den demokratischen Forderungen in den imperialistischen Ländern. Sie stellen sich letztendlich beide gegen den Imperialismus. Darum beurteilen die USA und die EU auf einer Seite auch die anti-globalen Bewegungen als "Terroristen", während sie gegen die revolutionären Bewegungen in den neokolonialen Ländern eine "Terrorliste" anfertigen. Das Ziel des Imperialismus ist es, die gesamte Opposition auszuschalten. Eigentlich will der Imperialismus alle ihm entgegengesetzten Gedanken vernichten.

Der Imperialismus ist unmenschlich. Er ist den Volksmassen und ihren Rechten feindlich gesinnt. Der Imperialismus ist grausam, ausbeuterisch, mörderisch,sadistisch. Kà½saca: emperyalizm bu zülmü devam ettirdikce bu rejime karà¾à½ mücadelemiz sürecektir. Kurzum: Solange der Imperialismus dieses System aufrechterhält, wird auch unser Kampf dagegen anhalten.


JEDER MENSCH SOLLTE ES ALS SEINE AUFGABE AUFFASSEN, GEGEN DEN IMPERIALISMUS
ZU SEIN

Der Imperialismus möchte Kriege: Der Imperialismus löst bei jeder Gelegenheit Kriege aus, sein Wirtschaftssystem benötigt das. Er ähnelt den Vampiren , die sich auch von Blut ernährt.

Während der Ersten und Zweiten Weltkriege konnten Europa, Vietnam, Korea, der Balkan, Kaukasus, Lateinamerika, der Mittlere Osten und Afrika seinen Durst nach Blut nicht löschen. Sie haben hunderte Millionen Menschen massakriert. Das hat nicht gereicht: In dutzenden Ländern haben sie Militärputsche angezettelt, mit ihrer NATO und den lokalen Gladios in den neokolonialen Ländern Massaker, Massenvergewaltigungen und -folterungen durchgeführt. Die `School of America` hat professionell Putschisten, Folterer und Mörder produziert. Milliarden Menschen fielen der Unterdrückung und Ausbeutung des Imperialismus zum Opfer.

Aber der Imperialismus kann auch nicht allen und jedem Land den Krieg ansagen. Da er keinen offenen Krieg führen kann, verübt er mit Hilfe seiner Kollaborateure Massaker und Folter. Und überall nimmt er seine GegnerInnen gefangen, und versucht sie nicht nur physisch zu bezwingen, sondern auch ihre Gedanken zu brechen. Es sind daher sowohl KRIEG, ALS AUCH GEFANGENNAHME UND ISOLATION Mittel desselben Imperialismus. Deswegen müssen alle, die gegen Krieg, gegen die Ermordung von Menschen, gegen Folter, Vergewaltigung und den Raub von Rechten sind; KURZUM:MÜSSEN ALLE MENSCHEN EBENSO GEGEN DIE ISOLATION SEIN.

Isolation ist Folter, deshalb müssen alle, die gegen Folter sind, auch gegen die Isolation sein. Isolation bedeutet, die Gedanken zu brechen; daher müssen alle, die auf der Seite der Freiheit stehen, gegen die Isolation sein. Isolation ist die Außerkraftsetzung des Rechts auf Widerstand; deshalb müsen alle, die auf der Seite der Demokratie stehen, gegen die Isolation sein.

DESHALB, rufen wir alle Menschen, Institutionen und Organisationen, die gegen die menschenfeindliche Politik des Imperialismus sind, zum Kampf gegen die Isolation auf.

Bei dem, mit Schusswaffen, Bomben und Bulldozern in 20 Gefängnissen durchgeführten Angriff seitens des faschistischen Regimes der Türkei, unterstützt durch die USA und EU am 19. Dezember 2000, mit dem Ziel, tausende politische Gefangene in die als F-Typ-Gefängnisse bezeichneten Isolationsgefängnisse zu stecken, wurden 28 revolutionäre Gefangene ermordet.

Das Massaker von 19. Dezember ist eines der grössten Gefängnis-Massaker der Welt. Ein Ziel dieses Massakers war es, den am 20. Oktober 2000 beginnenden und immer noch anhaltenden Todesfastenwiderstand in den Gefängnissen der Türkei zu brechen. Ziel des Todesfastens ist die Aufhebung der Isolationsgefängnisse. Das Todesfasten 2000 ist einer der grössten Widerstände, die bisher weltweit in den Gefängnissen erlebt wurden. In diesem Widerstand haben bis heute 94 Menschen ihr Leben verloren, rund 400 Gefangene haben aufgrund von geistigen Schäden, die infolge langfristiger Hungerstreiks und Zwangsernährung aufgetreten sind, ihr Gedächtnis verloren, bzw. behindert geworden. Der Kampf gegen die Isolation sollte eigentlich ein alltägliches Thema unseres Widerstandes sein. Jedoch sollten wir, wenn auch nur im symbolischen Sinne, den 19. Dezember als Internationalen Tag des Kampfes gegen Isolation ausrufen, und weltweit das Bündnis und die Solidarität derer, die gegen Isolation sind, stärken.

Den Menschen bieten sich tausende Gründe, um gegen Isolation zu sein. Es gibt tausende von Gründen, um dem Isolationsangriff des Imperialismus mit Widerstand zu begegnen. Isolation ist Folter, Nein zur Isolation. An alle Unterdrückten der Welt: Lasst uns vereinigen, organisieren und kämpfen

Initiative für eine INTERNATIONALE PLATTFORM ZUM KAMPF GEGEN DIE ISOLATION

isolation@post.com


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VORSCHLAG EINER AKTION ZUR ANKÜNDIGUNG DES INTERNATIONALEN TAGES ZUM KAMPF GEGEN ISOLATION

Um den Internationalen Tag zum Kampf gegen Isolation kundzugeben, ist eine starke internationale Aktivität erforderlich. Es gibt bisher zahlreiche Organisationen und Personen, die über Erfahrung und Wissen im Zusammenhang mit Isolation verfügen. Es ist notwendig, diese Erfahrungen auszutauschen und ein internationales Bewusstsein darüber zu schaffen. Zu diesem Zweck möchten wir ein zweitägiges Symposium organisieren. Um die dort getroffenen Beschlüsse bekanntzugeben, wollen wir im Anschluss auf dieses Symposium ein Meeting mit Konzert veranstalten, an dem sich tausende Menschen beteiligen werden.


SYMPOSIUM:
Unserer Vorstellung nach soll das Symposium fünf Hauptthemen umfassen:

- Das Massaker vom 19. Dezember und der Widerstand gegen Isolationshaft in der Türkei
- Der medizinische Aspekt der Isolation
- Der menschliche Aspekt der Isolation
- Der juristische Aspekt der Isolation
- Der politische Aspekt der Isolation

Wer soll für das Symposium eingeladen werden:
- im Zusammenhang mit dem Massaker vom 19. Dezember:
Todesfastenveteranen, Familienangehörige, ZeugInnen des Massakers und Intellektuelle und KünstlerInnen, die sich gegen die Isolation stellen.
- Um den medizinischen Aspekt der Isolation zu behandeln: ÄrztInnen, PsychologInnen und in diesem Zusammenhang stehende Berufsorganisationen.
- Um den menschlichen Aspekt der Isolation zu behandeln, ex-Gefangene, die in Isolation gelebt haben und Angehörige. Insbesondere ehemalige Gefangene aus der Türkei, aus Irland, Spanien, dem Baskenland, Deutschland und Italien.
- Um den juristischen Aspekt der Isolation zu behandeln, RechtsanwältInnen von Gefangenen, die sich in Isolationshaft befunden haben bzw. befinden und deren Berufsorganisationen.
- Um den politischen Aspekt der Isolation zu behandeln, politische Organisationen und Zusammenhänge, die vom Isolationsangriff betroffen sind. Darüber hinaus Berufsgruppen, Organisationen von SpezialistInnen und Gewerkschaften, die sich gegen Isolation stellen.

PROGRAMM DES SYMPOSIUMS:

18. Dezember: Zusammenkunft und Bewertung.
19. Dezember: Organisierung von drei Foren morgens, mittags und abends, auf denen der medizinische, juristische und menschliche Aspekt der Isolation behandelt wird.
20. Dezember: zwei Foren morgens und mittags, auf denen, zum einen die politische Dimension der Isolation und das Massaker vom 19. Dezember behandelt werden. Am Abend soll der Entwurf für die Endresolution der teilnehmenden Personen und Organisationen fertiggestellt werden.

PROGRAMM FÜR MEETING UND KONZERT
21. Dezember:
- Grosses Treffen zwischen 11.00-13.00 Uhr. An dem Treffen werden sich auch bekannte MusikerInnen beteiligen.
- Veranstaltung eines grossen Konzerts zwischen 14.00-22.00 Uhr. Auf dem Konzert werden die TeilnehmerInnen am Symposium den Massen vorgestellt, die dort gefassten Beschlüsse bekanntgegeben, Interviews mit der eingeladenen Presse durchgeführt, Ausstellungen eröffnet, kurze Redebeiträge der TeilnehmerInnen abgehalten.
Um dafür zu sorgen, dass Konzert und Meeting unter grosser Teilnahme und kämpferischer Atmosphäre stattfinden können, sollen auch kulturelle Aktivitäten organisiert werden. Es werden deshalb bekannte MusikerInnen und Bands, die sich der Isolation entgegenstellen, eingeladen.

UNTERKUNFT UND ESSEN:
Für die Kost und Logie wird die Initiative für eine Internationale Plattform zum Kampf gegen Isolation aufkommen. Wir werden für die Unterbringung und das Symposium ein Urlaubszentrum anmieten. In diesem Zentrum befinden sich ein Konferenzsaal und Zimmer für jeweils zwei und vier Personen. Badezimmer, Küche und Speisesaal sind ebenfalls vorhanden. Die Unterkunft wird für alle TeilnehmerInnen zwischen 18.-22. Dezember bereitstehen. Weiters können wir für jene TeilnehmerInnen, die aus verschiedenen Gründen bereits vor diesem Datum eintreffen und zu einem späteren Datum zurückkehren müssten, ebenfalls für Unterkunft sorgen, insofern wir vorher informiert werden.

SPRACHE UND KOMMUNIKATION:
Die Aktivitäten werden grundsätzlich in Englisch abgehalten. Um den Erfordernissen der Beteiligten zu entsprechen wird es ÜbersetzerInnen für Englisch, Deutsch, Türkisch, Französisch, Arabisch, Niederländisch, Russisch, Italienisch und Spanisch geben.

TEILNAHME DER MASSEN AN MEETING UND KONZERT:
Wir, die Initiative für eine Internationale Plattform zum Kampf gegen Isolation werden zum Anlass des Jahrestages des Massakers vom 19. Dezember und der, aufgrund dieses besonderen Tages bei den Menschen aus der Türkei vorherrschenden Sensibilität, tausende Menschen für das Meeting und Konzert mobilisieren.

DER KULTURELLE ASPEKT DER AKTIVITÄT:
Wir sollten unseren internationalen Tag des Kampfes eigentlich zu einer lebhaften Feierlichkeit und zu einem Tag, an dem die kulturellen Reichtümer verschiedener Erdteile zur Schau gestellt werden, verwandeln. Wir werden jene bekannte MusikerInnen und Bands einladen, die bei den Massen aus der Türkei bekannt und populär sind. Wir freuen uns diesbezüglich auch auf die Vorschläge und Unterstützung unserer internationalistischen FreundInnen.

EINIGE WICHTIGE ANMERKUNGEN:
- Die Unterstützung aller Personen und Organisationen, die sich angesprochen fuehlen sowohl im Bezug auf die Personen, die sich am Symposium beteiligen könnten, als auch im Bezug auf die KünstlerInnen, die sich kulturell beteiligen könnten, ist ,uns sehr wichtig. Beispielsweise wird jegliche Unterstützung hinsichtlich der Teilnahme politischer ex-Gefangener, die sich in verschiedenen Ländern in Isolationshaft befunden haben, sowie im Bezug auf die praktische Organisierung der Musikgruppen und Aktivitäten, und ganz speziell bei der Organisierung von ÜbersetzerInnen, von grosser Bedeutung sein.

- Themen, die Ihnen unabhängig von unseren Vorschlägen zum Symposium wichtig erscheinen, möchten wir gerne bewerten, wenn sie uns rechtzeitig mitgeteilt werden. Dies würde unsere Arbeit bereichern. Wir sind in jeder Hinsicht für Vorschläge offen.
- Die Teilnahme am Konzert, wird mit Ausnahme der TeilnehmerInnen am Symposium kostenpflichtig sein. Wir wollen mit den Einnahmen vom Konzert die Kosten für das Symposium decken. Darüber hinaus wäre aber die Kostenbeteiligung jener, deren Budget es erlaubt, für uns sehr wertvoll. Im Falle des Aufbaus der Internationalen Plattform zum Kampf gegen Isolation, wird ebenfalls die Institutionalisierung der Tätigkeit eines internationalen Sekretariats ständige finanzielle Unterstützung erforderlich machen.
- Wir kennen die, im allgemeinen geringen finanziellen Mitteln derer, dien gegen die Politik des Imperialismus kämpfen, sehr gut. Aber wir fänden es dennoch wünschenswert, wenn alle TeilnehmerInnen zumindestens für ihre Reisekosten aufkommen könnten. Falls aber doch, speziell VertreterInnen von Organisationen, die teilnehmen möchten diesbezüglich Unterstützung brauchen, bitten wir sie, uns dies mitzuteilen. Ebenso wollen wir versuchen, den FreundInnen, für die Probleme mit dem Visum auftreten könnten, zu helfen, insofern sie uns vorher informieren.
- Wir werden unsere Veranstaltungen in Holland durchführen. Die genaue Adresse werden wir später mitteilen. Für das Meeting und Konzert werden Busse aus verschiedenen Orten in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Belgien und Holland abfahren. Falls Sie FreundInnen habt, die zum Meeting und Konzert kommen möchten, können Sie sich ebenfalls an uns wenden.

Initiative für eine INTERNATIONALE PLATTFORM ZUM KAMPF GEGEN ISOLATION

isolation@post.com