Wien

30.09.2002

Bericht von der Demonstration anlässlich des 2. Jahrestages der Al-Aqsa Intifada

Kein Massaker kann den Widerstand des palästinensischen Davids brechen


Einige Hundert Menschen versammelten sich trotz hartnäckigen Regens am Samstag, dem 28. September, in der Wiener Innenstadt um den Jahrestag der Zweiten Intifada zu begehen. Zur Demonstration, die schließlich zur US-Botschaft führte, hatte ein Bündnis verschiedener linker und arabischer Organisationen aufgerufen. Die Mobilisierung für das palästinensische
Selbstbestimmungsrecht fand unter ungünstigen Rahmenbedingungen statt.
Einerseits hielt sich die "traditionelle Linke" fern, um dem unvermeidlichen Vorwurf des Antisemitismus zu entgehen, der von "politisch korrekten Mainstream erhoben wird. Auf der anderen Seite gab es auch von Seiten der islamischen Organisationen keine Unterstützung, da diese ihre vermeintliche Integration wichtiger zu sein scheint als die Palästina-Frage.

George Nicola von der Palästinensischen Gemeinde betonte den Friedenswillen der Palästinenser der von Israel mit ihrem fortgesetzten Terror mit Füßen getreten werde. "Israel zeige tagtäglich auf`s Neue, dass es keinen Frieden will" meinte der Sprecher der Antiimperialistischen Koordination. Es werde
nie einen palästinensischen Staat akzeptieren und die einzige Lösung seiein demokratischer Staat in ganz Palästina. Hannes Hofbauer betonte, dass trotz der schrecklichsten zionistischen Massaker wie zuletzt in Dschenin der palästinensische Widerstand nie gebrochen werden konnte und auch jetzt weitergehen werde. Es sei einfach sich von den Selbstmordattentaten in Grauen abzuwenden, doch sei dies nur ein Vorwand sich nicht mit den Ursachen des Konflikts auseinandersetzen zu müssen, und dieser sei die Okkupation. Der Vertreter des Arabischen Palästina Clubs betonte, dass mit der Schwarzen Liste der EU versucht werde, den legitimen Widerstand gegen die Besatzung als Terrorismus zu delegitimieren. Die Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime Hans Anthofer und Margarethe Gal betonten, dass jeder ehrliche Antifaschist auf der Seite der Palästinenser gegen das rassistische und faschistoide Scharon-Regime stehen müssten. Insgesamt meldeten sich mehr als ein Dutzend Redner zu Wort.

Die Sozialistische Jugend vertreten durch Andreas Babler wies auf die Mobilisierung in zahlreichen Ländern der Welt und die Notwendigkeit der internationalen Solidarität hin.