Türkei: Neuer Hungerstreik in den Gefängnissen seit dem 19. Dezember

02.01.2003

Mehrheit der revolutionären Gruppen wieder am Hungerstreik beteiligt

Das Todesfasten der politischen Gefangenen in den türkischen Gefängnissen dauert seit drei Jahren an. Bei diesem Widerstand haben bis zum heutigen Tag 103 Personen ihr Leben verloren. Das Todesfasten wird weiterhin von der DHKP-C und der TKEP-L fortgesetzt.
In Namen der Gefangenen, der Parteien und Organisationen DHKP-C, TKP(ML)-TIKKO, TIKB, MLKP, KAWA, TDP, THKP/C-HDÖ und PKK-DCS erklärten ihre Vertreter Ercan Kartal, Cemal Cakmak, Kenan Güngör, Yunus Aydemir, Mehmet Imamas, Aytunc Altundal, Tuncay Kurtbas, Erol Kangal, dass am 19. Dezember mit einem unbefristeten Hungerstreik aller Gruppen begonnen wurde.

In der Erklärung, in der aufmerksam gemacht wurde, dass dieser Hungerstreik am zweiten Jahrestag der Gefängnismassaker beginnt, erklären die revolutionären Gefangenen weiter:

"Seit dem 19. Dezember 2000 sind zwei Jahre vergangen. Die Angriffe des 19. Dezember dauern noch an. Der faschistische türkische Staat verwirklichte am 19. Dezember 2000 mit der Unterstützung der USA und der EU das blutigste Massaker in der Geschichte der Türkei, um unsere revolutionären Gedanken und Identität zu vernichten. Bei den Angriffen vom 19. Dezember wurden 28 Gefangene durch Schüsse, chemisches Gas und Feuer massakriert. Hunderte wurde nach den Folterungen schwerverletzt in die Isolationszellen der F-Typ Gefängnisse gebracht. Die Angriffe, die am 19. Dezember 2002 begannen, dauern seit diesem Tag in den Isolationszellen der F-Typen mit der Isolationsfolter an. Wir widersetzten uns den Massakerangriffen des Faschismus vom 19. Dezember 2000 mit einem aufopferungsvollen Widerstand. Dieser Widerstand wird jetzt im dritten Jahr in den Isolationszellen fortgesetzt. Bis zum heutigen Tag haben wir in unserem Widerstand 103 Gefallene zu beklagen. Hunderte revolutionäre Gefangene wurden durch Zwangsernährungen zu Invaliden. Aber der Faschismus konnte mit keinem seiner Angriffe unsere revolutionären Gedanken vernichten.
Unsere Bedingungen und Forderungen sind allgemein bekannt.
Der Widerstand wird gegen die Isolationspolitik und deren Legitimation fortgesetzt. Unser Entschluss steht fest. Wir setzen unseren Widerstand solange fort, bis unsere Forderungen akzeptiert werden. Hört damit auf, die Angriffspolitik des 19. Dezember fortzusetzen.
Stellt unsere Entschlossenheit nicht auf die Probe.
Ihr könnt die Identität der revolutionären Gefangenen nicht zerstören.
Um gegen die Angriffe des 19. Dezember zu protestieren, der AKP Regierung die Entschlossenheit unseres Widerstandes gegen die Isolationsfolter zu demonstrieren und zu warnen, beginnen wir revolutionären Gefangenen am 19. Dezember 2002 mit einem unbefristeten Hungerstreik.
Unser Aufruf an die Öffentlichkeit und an unser Volk:

Isolation bedeutet Tod. In den Isolationszellen sterben weiterhin Menschen. Um weitere Tode zu vermeiden, rufen wir jeden, der für Unabhängigkeit, Demokratie, Gerechtigkeit und Freiheit ist, auf, unseren Widerstand zu unterstützen."