Richtigstellung der AIK zu Dr. Alloush

13.06.2003

13. Juni

Am Donnerstag den 12. Juni veröffentlichte die AIK an dieser Stelle einen
Artikel aus Amman "Jordanien: Universitätsprofessor wegen seiner politischen Meinung entlassen", der die Repression des jordanischen Regimes gegen Dr. Ibrahim Alloush zum Gegenstand hatte; weil sich dieser im Zusammenhang mit dem Irakkrieg kritisch gegenüber den USA geäußert hatte. Über verschiedene Quellen wurde uns nun zugetragen, dass Dr. Alloush – was im Kontext der hier publizierten Informationen nicht kenntlich wurde – sich mehrfach zu den Aussagen jener als "Revisionisten" bezeichneten Historikern und Pseudohistorikern geäußert hatte, die den millionenfachen Gaskammermord an Jüdinnen und Juden aus ganz Europa leugnen, ja selbst solche Aussagen getroffen hatte, die den Holocaust und die grauenvolle Methodik der Vernichtungsmaschinerie Hitlers und seiner Schergen bezweifelten.

Da weder aus dem Zusammenhang der repressiven Maßnahmen des jordanischen Regimes, die in ihrer unterschiedslosen Unterdrückung jedweder US-kritischen Äußerung oder Haltung verbrecherisch bleiben, noch aus den uns zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bekannten Informationen auf eine solche Einstellung des Dr. Alloush geschlossen werden konnte, haben wir den gegenständlichen Beitrag auf unsere Homepage gestellt.

Jetzt, da uns die revisionistischen Aussagen des Dr. Alloush bekannt sind, stehen wir nicht an, den Beitrag sofort und mit entsprechenden begleitenden Maßnahmen zu entfernen. Es kann nicht angehen, dass die fortschrittliche, antifaschistische und den mörderischen Imperialismus opponierende Haltung der AIK mit Leuten assoziiert wird, die den ungeheuerlichen Völkermord des Nazismus als "Mythos" bezeichnen müssen, um ihre eigene Einstellung zu rechtfertigen.

Hiermit entschuldigen wir uns bei allen Opfern dieser Vernichtungsmaschinerie für unseren Irrtum, den wir hoffen mit dieser Erklärung auszugleichen. Gegen Irrtümer sind auch die redlichsten Menschen nicht gefeit. Es sei in diesem Zusammenhang an die erfolgte Unterzeichung einer Petition für Robert Faurisson durch Noam Chomsky [http://www.zmag.org/Zbios.htm] erinnert.
Mit Revisionisten haben wir nichts gemein und wir werden den verbrecherischen Äußerungen dieser Ideologie keinen Boden bieten. Dies stellen wir unmissverständlich fest.
Es muss festgehalten werden, dass es darum ging die eklatante und brutale Missachtung der elementarsten Menschenrechte und die freie Meinungsäußerung in Zusammenhang mit Irak und Intifada durch das jordanische Regime, die unter anderen auch Dr. Alloush zu spüren bekam, aufzuzeigen. Diese Missachtung und Repression kümmert sich nicht darum, ob jemand Revisionist ist oder nicht, sondern richtet sich gegen jeden, der sich mit der Intifada solidarisch erklärt oder gegen die US-Hegemonie ausspricht. Umgekehrt können sich auch die Palästinenser nicht aussuchen, wer sich mit ihnen solidarisch erklärt bzw. ihr Anliegen befürwortet.
Als ein solches Opfer von Willkür eines Regimes haben wir Dr. Ibrahim Alloush verteidigt. Aber als Revisionist hat er auf einer aufrichtigen antiimperialistischen Seite nichts verloren. Daraus haben wir die entsprechenden Schlüsse gezogen und den Beitrag entfernt.