25. September - Ein Schritt nach vorne

30.09.2004

Komitee "Freier Irak" Italien

Ausgehend von Mumbay Resistance 2004 wurden am 25. September in zahlreichen Ländern, auch in den USA, Mobilisierungen in Unterstützung des irakischen Widerstands abgehalten.

Als Komitee "Freier Irak" Italien ziehen wir eine positive Bilanz unserer Aktivitäten zu diesem Datum. Dabei muss man schwierige Rahmenbedingungen bedenken:

1. Den Rückgang der Bewegung gegen den Krieg,
2. die "Antiterrorkampagne" von Opposition und Regierung, die die Entführung der beiden Simonas propagandistisch ausgenutzt haben,
3. eine kraftvolle Medienoffensive, um dem Widerstand wieder das Etikett "barbarischer Terrorismus" umzuhängen und alle Unterstützer zu kriminalisieren,
4. eine repressive Hexenjagd, die in den letzten Monaten für zahlreiche Antiimperialisten zu polizeilichen Untersuchungen oder Gefängnis geführt hat,
5. die neue Wendung der Rifondazione Comunista, die die Forderung nach dem Rückzug der italienischen Truppen zurückgezogen hat.

Trotz dieser Schwierigkeiten fanden in Italien vier Mobilisierungen in Unterstützung des Widerstands statt, was von der Regimepresse auch als "skandalös" gebrandmarkt wurde. In Perugia demonstrierten 500 Personen, ruhig und kämpferisch, obwohl das Verbot der Demonstration erst kurz zuvor aufgehoben worden war – und hunderte Jugendliche kamen trotz sibirischer Kälte zum abendlichen Konzert. Wir sind eine Minderheit, aber eine Minderheit, die nicht ignoriert werden kann.

Wir wissen, dass wir uns gegenüber der antiterroristischen Hexenjagd noch in der Defensive befinden. Aber wir sind uns auch dessen bewusst, dass wir einen Dorn in der Flanke des Zweiparteiensystems darstellen, dem wir es politisch schwerer machen den irakischen Widerstand zu illegalisieren. Solange das nicht gelingt, können wir erwarten in der Zukunft größere Zustimmung zu finden. Symptomatisch ist in diesem Zusammenhang die Demonstration von Rifondazione Comunista am selben 25. September. Eine wenig besuchte Demonstration, auf der es der Parteiführung nicht gelungen ist die Stimmen zu unterdrücken, die zur Unterstützung des irakischen Widerstandes aufgerufen haben. Das ist freilich nur ein Symptom, aber ähnliche Dinge beobachten wir jeden Tag.

Wir grüßen und danken allen, die am 25. September gemeinsam demonstriert haben. Wir sind der festen Überzeugung, dass mit der Stärkung des irakischen Widerstandes auch jener in Italien zunehmen wird. Diese Stärkung verlangt nicht nur Mut, sondern auch die größtmögliche und ehrliche Einheit aller antagonistischen Kräfte.