Italien: AktivistInnen der AIK und türkische Revolutionäre verhaftet

03.04.2004

Unterstützer von Befreiungskämpfen gegen US-Imperialismus im Visier

Heute morgen wurden drei AktivistInnen der Antiimperialistischen Koordination in Italien (Campo Antimperialista) auf Befehl der Staatsanwaltschaft in Perugia (Umbrien) verhaftet:
Moreno Pasquinelli (internationaler Sprecher der Antiimperialistischen Koordination), Maria-Grazia Ardizzone (Mitglied des politschen Komitees der Antiimperialistischen Koordination) und Alessia Monteverdi.

In der gleichen Aktion wurde mindestens ein Genosse aus der Türkei verhaftet. Es gibt weitere, unbestätigte Meldungen über Festnahmen in Belgien, den Niederlanden, Griechenland und der Türkei.

Es scheint dass die Vorwürfe gegen die Aktivisten der Antiimperialistischen Koordination darin bestehen, den türkischen revolutionären AktivistInnen geholfen zu haben. Diese Aktivistinnen waren vom Regime in Ankara – wo immer noch das Militär das Sagen hat – ins Exil gezwungen worden.

Die Medienkampagne zur Kriminalisierung war in Italien von Magdi Allam im "Corriere della Sera" angeführt worden und scheint nun erste Früchte zu tragen.

Erst gestern nachmittags hatten wir symbolisch die Büros des "Corriere della Sera" in Rom besetzt um gegen die Hetzkampagne gegen die Antiimperialistische Koordination zu protestieren.

Die heutigen Festnahmen sind offensichtlich eine Strafmaßnahme gegen alle, die den Widerstands- und Befreiungskampf des irakischen Volks gegen die barbarische und illegale Besatzung durch die USA und ihre Verbündeten – darunter Italien – unterstützen.

Am 20. März 2004 unterstützte mehr als eine Million ItalienerInnen das Recht des irakischen Volks auf Widerstands, viele der Demonstranten drückten offen und klar ihre Unterstützung des irakischen Widerstands aus.

Das hat der italienischen Regierung und den politischen Kasten aller Parteien einen gehörigen Schreck eingejagt, denn sie stehen vereint hinter der US-Doktrin vom Amerikanischen Reich. Dass die Massen ihre Gleichseitzung "Widerstand=Terror" nicht kaufen, hat sie schockiert. Es ist die selbe Gleichsetzung, welche die Nazi-Besatzungstruppen propagiert hatten: "Achtung Banditen". Diese Formel wird nun vom Reich des Sternenbanners und seinen untertänigsten Dienern im Kampf gegen den antiimperialistischen Widerstand weltweit verwendet.

Diese Aktion der italienischen Partei gegen die Antiimperialistische Koordination und die AktivistInnen aus der Türkei passt perfekt zur Logik der internationalen Unterdrückung im Dienst des Amerikanischen Reichs.

Die heutige Polizeiaktion ist ganz klar politisch motiviert um die aufstrebende Bewegung gegen die Besatzung zu unterdrücken, indem ihre Avantgarde zerschlagen werden soll. Ein Hinweis darauf ist dass die Haftbefehle das Datum 23. Februar tragen!

Die heutigen Ereignisse sind ein Zeichen für eine signifikante Steigerung der Unterdrückung in Italien. Der Paragraph 270 Absatz 2 der notorischen "Antiterror-Gesetzgebung" wird nun eingesetzt um den Verhafteten den Zugang zu Anwälten für fünft Tage zu verwehren, sie haben so keinerlei Möglichkeit einer juristischen Verteidigung.

Sie wollen die Antiimperialistische Koordination zerschlagen um alle antiimperialistischen Kräfte und alle, die sich gegen Bushs permanenten Präventivkrieg aussprechen.

Wir rufen alle, die gegen die US-amerikanische Weltordnung kämpfen auf, alle, die am 20. März für ein Ende der Besatzung im Irak demonstrierten, alle Demokraten, die das Recht auf politische freie Meinungsäußerung gegen die totalitäre Unterdrückung durch das dominante Einheitsdenken verteidigen, auf, sofort zu handeln und die Stimme zu erheben.

Freiheit für Alessia, Maria-Grazia und Moreno!
Freiheit für die Revolutionäre aus der Türkei!