Israelische Kriegsverbrechen im Sinai-Krieg

12.01.2003

Massenmord an Kriegsgefangenen

Am dritten Tage des "Sechs-Tage-Krieges" 1967, in dem die israelischen Truppen das Westjordanland, die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen besetzten, verübte die israelische Armee auf dem Sinai ein Massaker an zahlreichen ägyptischen Kriegsgefangenen. Dieses Massaker musste ein Geheimnis bleiben und alle Anfragen Ägyptens nach den Verschollenen blieben unbeantwortet, bis die Tagebücher und Zeugenberichte israelischer Soldaten und arabischer Überlebender in der Öffentlichkeit auftauchten.
So erzählte ein Augenzeuge, wie am 6. 6. 1967 im Zentrum der besetzten Stadt Arisch (einer ägyptischen Stadt im Norden des Sinai) sechzig ägyptische Kriegsgefangene bei der Moschee versammelt und mit Maschinengewehren niedergemäht wurden. Es gab zahlreiche weitere Berichte über Erschießungen, Niederwälzungen mit Panzern oder lebendig Begrabene usw.
In seinem neuen Buch "Secret Body" verbindet der amerikanische Autor James Pamford die Versenkung des amerikanischen Kriegsschiffes "Liberty", das von der israelischen Marine und Luftwaffe bombardiert wurde, mit den Massakern an ägyptischen Kriegsgefangenen. Das Kriegsschiff, das zur Spionage diente, soll Informationen über diese Massaker registriert haben. Das amerikanische Schiff näherte sich am 8. Juni dem Hafen des schon besetzten Arisch, während die israelischen Truppen die Vernichtung der Kriegsgefangenen fortsetzten. Drei Boote der israelischen Marine und Kampfflugzeuge beschossen das Schiff mit Napalm-Bomben und 34 amerikanische Militärs wurden getötet. Israel definierte den Angriff als "einen Fehler". Um Israel zu decken unternahm der amerikanische Kongress keine Untersuchungen und die Affäre wurde von den amerikanischen Medien kaum erwähnt. Laut Dokumenten der amerikanischen Nationalsicherheitsagentur und deren damaligen Sprecher Tordella war das primäre Anliegen der USA Israel zu schützen und dies vor der amerikanischen Öffentlichkeit zu rechtfertigen.

"Israelische Soldaten schlugen toten Ägyptern die Goldzähne heraus"

In einem im Jahr 2000 erschienen Buch über die Kriege Israels berichtet der israelische Autor Azhar Smitenski ebenfalls über die Diebstähle, die während des Kriegs im Oktober 1973 von israelischen Soldaten an toten ägyptischen Soldaten verübt wurden. Die Berichte von Smitenski beruhen auf eigenen Erlebnissen, die er an der Sinai-Front durchgemacht hat. Er wurde damals gemeinsam mit anderen Schriftstellern zur Front eingeladen, um die Soldaten zu begleiten, sie zu motivieren und über die Front zu berichten.
Er beschreibt in seinem neuen Buch, wie die israelischen Soldaten die Leichen nach wertvollen Sachen und schließlich in den Mündern nach Goldzähnen durchsuchten. Sie Soldaten hätten "die Münder der Toten geöffnet, nach goldenen Zähnen gesucht und schließlich die Schädel mit Gewehrkolben heftig geschlagen, sodass sie die Zähne ausreißen konnten".