Venezuela weist israelischen Botschafter aus

07.01.2009

Regierung ruft zu internationalen Protesten auf und regt eine humantitäre Luftbrücke für den Gaza-Streifen an

von M. Daniljuk
amerika21.de

Caracas.

Am Dienstag veröffentlichte das venezolanische Außenministerium eine Note, in der die "gravierenden Verstöße gegen das internationale Recht durch die israelische Regierung" verurteilt und der Botschafter Israels in Venezuela aufgefordert wurde das Land zu verlassen. Die Ausweisung betrifft auch weiteres Botschaftspersonal. Mehrere lateinamerikanische Regierungen verurteilten gestern den Angriff auf die Bevölkerung des Gaza-Streifens als Staatsterrorismus und verwiesen auf die mehr als 660 Toten und tausenden Verletzten, zum großen Teil unter der Zivilbevölkerung.

Die venezolanische Regierung forderte ihren Botschafter bei der UNO auf gemeinsam mit anderen Regierungen Druck auszuüben, um den Sicherheitsrat zu unmittelbaren Maßnahmen zu veranlassen, die den Einmarsch in den Gaza-Streifen stoppen. Weiterhin rief Hugo Chávez gestern zu internationalen Protesten gegen die israelische Kriegspolitik auf. Gemeinsam mit Vertretern der jüdischen Gemeinde habe man jede Form von Rassismus und Antisemitismus bekämpft, erklärte Hugo Chávez, und rief die jüdische Bevölkerung weltweit auf gegen die "kriminelle Politik des israelischen Staates zu protestieren". Der venezolanische Präsident forderte gestern außerdem ein Verfahren gegen den israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert vor dem Internationalen Strafgerichtshof.

Der venezolanische Außenminister, Nicolás Maduro, machte unterdessen bekannt, dass es Planungen für den Aufbau einer internationalen Luftbrücke gebe, mit der die Bevölkerung des Gaza-Streifens mit humanitären Hilfsgütern versorgt werden soll. "Die venezolanische Regierung hat sich entschieden eine humanitäre Luftbrücke zu initiieren. Gemeinsam mit der arabischen und muslimischen Gemeinschaft und anderen lateinamerikanischen Staaten wollen wir Medizin, Lebensmittel, Wasser, Milch und andere Hilfsgüter transportieren." Gegenwärtig suche man Kontakte zu weiteren humanitären Organisationen und Regierungen mit dem Ziel, die palästinensische Bevölkerung in der aktuellen Krise zu unterstützen.

Mit Material von abn, afp