Seminar des Antiimperialistischen Lagers

Details
Date: 
Samstag, 12. Juni 2010 - 0:00 to Sonntag, 13. Juni 2010 - 0:00
City: 
Wien
Wien
Eine zweitägige Diskussion für Aktivisten und Aktivistinnen über die unterschiedlichen Aspekte der Krise und der Frage des Bruchs und des Übergangs zum Sozialismus im Licht der venezolanischen Erfahrung

Inhalte des Seminars:

1. Analyse der historischen System-Krise des westlichen Kapitalismus
a) ökonomische Aspekte
b) soziale und politische Aspekte

2. Die Frage des revolutionären Bruchs und des Übergangs zum Sozialismus im Licht der venezolanischen Erfahrung

Kapitalismus oder Sozialismus?

Viele glaubten, dass die Finanzkrise, die 2007/2008 in den USA begann, weder ernsthafte internationale Folgen noch realwirtschaftliche Konsequenzen haben würde. Sie irrten sich.
Zwei Jahre sind seit dem Crash der amerikanischen Banken vergangen und die internationale kapitalistische Wirtschaft bleibt in der Rezession gefangen. Obgleich aufsteigende Mächte wie China oder Indien besser zurechtkommen, sind auch sie von der Krise betroffen, ihre Märkte gehen ein.

Wir glauben nicht, dass die massiven Maßnahmen der westlichen Regierungen entscheidend sein werden. Die Umwandlung großer Privatschulden in öffentliche Schulden werden mit den folgenden Sparmaßnahmen für die Massen und die Verschärfung der sozialen Ungerechtigkeit mehrere Länder an den Rand des Abgrunds bringen, die USA miteingeschlossen. Erstmalig seit den Sechzigern und Siebzigern sind imperialistische Länder, die mit teuren Militärplänen für die Weltherrschaft beschäftigt waren, in eine Phase ernster innerer sozialer Spannung eingetreten.
Wenn die Anti-Rezessions-Politik fehlschlägt, können zu inneren auch internationale Spannungen hinzukommen, inner-imperialistische mit eingeschlossen – im Gegensatz zu der derzeitigen „pan-imperialistischen“ Harmonie.

Wir erleben nicht nur eine Krise des neoliberalen Modells, sondern auch eine historisch-systematische Krise des Kapitalismus, die notwendigerweise internationale Beziehungen, das innere Gleichgewicht einzelner Staaten und den way of life von Milliarden tief beeinflusst.
Um die Gründe und Konsequenzen der Krise – und was sie von früheren unterscheidet – zu verstehen, ist es für jede antiimperialistische Bewegung entscheidend, aus dem Widerstand in die Offensive zu wollen. Keine Offensive kann erfolgreich sein ohne eine strategische Perspektive zum Überwinden des Kapitalismus vorzuzeigen.
Im Zusammenhang mit dem revolutionären Versuch in Venezuela erhält dieser Umstand eine besondere Bedeutung. Das 20. Jahrhundert lehrte uns wie schwer es ist eine wirklich sozialistische Gesellschaft aufzubauen. Alle Versuche schlugen fehl. Das führt Venezuela auf einen Weg voller Ungewissheiten. Auf der Seite einer stattfindenden Revolution zu stehen heißt auch, uns damit zu beschäftigen wohin diese sich entwickelt.

Bei Interesse an Teilnahme bitte um Anmeldung unter: aik@antiimperialista.org