""Risse in der Mauer""

29.09.2005

Internationale Solidaritätsdelegation
Vom 15. bis 27. August 2005 bereiste eine internationale Solidaritätsdelegation unter dem Motto "Risse in der Mauer" Palästina. Ziel dieser Reise, die von der Antiimperialistischen Koordination initiiert und geleitet wurde, war es in erster Linie dem palästinensischen Volk und seiner Widerstandsbewegung in ihrer Gesamtheit eine Solidaritätsbotschaft zu überbringen und sich somit gegen die Terrorismusanschuldigungen zu stellen. Darüber hinaus sollte die Reise den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglichen sich vor Ort ein Bild von der politischen Situation und vom Alltagsleben der Bevölkerung unter der Realität der Besatzung zu machen. Ein wichtiges Anliegen der Solidaritätsreise war es auch die Bevölkerung konkret zu unterstützen. Aus diesem Grund arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehrerer Tage ihres Aufenthaltes gemeinsam mit einer Bauernfamilie, die von israelischen Siedlern und Militär permanent bedroht wird, auf deren Feldern in der Nähe Bethlehems.

Die Solidaritätsreise besuchte Jerusalem, Bethlehem, Hebron, Nablus, Jenin, Qalqilya, Nazareth und Ramallah. Sie beinhaltete Zusammentreffen mit Repräsentanten der wesentlichen Organisationen der palästinensischen Nationalbewegung sowie mit sozialen Organisationen. Unter anderem besuchte sie den Generalsekretär der PFLP Ahmed Saadat im Gefängnis in Jericho, traf mit dem Führer der Al Aqsa Brigaden, Zachariah Zbeidi, mit dem Sprecher der Hamas im Westjordanland, Scheich Hassan Abu Yussuf, mit dem Vizebürgermeister von Qalqilya, Mohamed al-Masri (Hamas), und dem Bürgermeister von Bethlehem, Victor Batarseh (PFLP), mit Vertretern einer der wichtigsten linken Organisationen innerhalb Israels, Abna el Balad, sowie mit Exponenten der antizionistischen israelischen Linken zusammen. Sie besichtigte die Siedlungspolitik in Hebron, Bethlehem und Ostjerusalem, den Bau der Mauer in Jerusalem und Qalqilya, verfolgte das Projekt eines Groß-Jerusalems, besuchte die Flüchtlingslager Jenin und Askar sowie die von der israelischen Armee schwer beschädigte Altstadt von Nablus. Innerhalb des israelischen Staatsgebietes besuchte sie zwei Dörfer, aus denen die palästinensische Bevölkerung 1948 vertrieben wurde, und traf mit den ehemaligen Bewohnern zusammen.

Die folgenden Seiten sind der Dokumentation und Aufarbeitung der Reise gewidmet. Die Beiträge wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern verfasst, die alle in ihren Ländern aktiv in der Solidaritätsbewegung arbeiten und unterschiedlichen Organisationen angehören oder engagierte Einzelpersonen sind. Die Beiträge geben daher auch nicht immer einheitliche politischen Einschätzungen und Positionen wieder, teilen jedoch die grundsätzliche Solidaritätsbotschaft. Im Folgenden finden sich Interviews, Berichte, Kommentare und Erläuterungen, die in ihrer Vielfalt die Breite der gemachten Erfahrungen widerspiegeln.

Die Redaktion