Mehrheitsgesellschaft und islamische Identität

Details
Date: 
Montag, 24. April 2017 - 19:00
City: 
Wien
VHS Praterstern 1, 1020 Wien
Diskussion 24. April 2017, Wien: Das Thema Islam und Integration beschäftigt nun schon seit Jahren die Öffentlichkeit. Dabei geht es meist um die Vereinbarkeit des Islams mit Demokratie und Aufklärung oder insgesamt mit „unseren“ Wertvorstellungen.

Mit

• Kenan Güngör, Studienautor „Polarisierend-abwertende Einstellungen, Haltungen & Identitäten bei Jugendlichen in Wien“
• Ines Mahmoud, Aktivistin und Politikwissenschaftlerin, Redaktionsmitglied des Blogs »Mosaik – Politik neu zusammensetzen« sowie Mitglied des Netzwerks Muslimische Zivilgesellschaft“
• Helmut Krieger, Sozialwissenschaftler an der Universität Wien mit Schwerpunkt arabisch-islamische Welt und postkoloniale Theoriebildung
• Franz Sieder, katholischer Arbeiterpriester in Amstetten

Eine von der Stadt Wien in Auftrag gegebene Forschungsarbeit legt eine Affinität von muslimischen Jugendlichen zu radikal-intoleranten Ansichten nahe, zuvor war u.a. der Begriff der „Hassprediger“ Motivator für das Durchpeitschen des neuen Islamgesetzes, das von MuslimInnen als Diskriminierungsgesetz, von VerfassungsrechtlerInnen sogar als hochgradig problematisch angesehen wird. Ganz aktuell wird die Eignung von kopftuchtragenden Frauen als Lehrerinnen öffentlich hinterfragt, ein Verbot von Frauen mit Kopftuch zum Richteramt und als Staatsanwältinnen ist de facto in Kraft, das Verhüllungsverbot ebenfalls.

Vor diesem Hintergrund möchten das OKAZ und das NMZ zu einer Podiumsdiskussion einladen, der die Thematik auch aus verschiedenen anderen Perspektiven beleuchten soll: wie hängen die aktuellen islambezogenen Debatten mit kolonialistischen Ideen zusammen? Welcher Feindbilder bedient man sich und welchen Ursprung haben sie? Muss der internationale Interventionismus nicht auch einbezogen werden, um ein vollständiges Bild zu erhalten? Wenn ja, wie spielt die Besetzung Palästinas in das Thema hinein? Wie empfinden muslimische Betroffene die ganze Diskussion, die zumeist ohne ihren Beitrag stattfindet? Und führt uns die linksliberale Position „Null Toleranz für Intoleranz“ nicht wieder zum autoritären Staat der Rechten?
Diese und andere Fragen wollen wir versuchen, am 24. April zu beantworten.

Veranstalter und Moderation: Netzwerk Muslimische Zivilgesellschaft (NMZ) und Österreichisch-Arabisches Kulturzentrum (OKAZ)