WienerInnen aus Afrika ergreifen das Wort…

09.02.2019
…gegen die EU-Politik, die Armut, Unterdrückung und Flucht befördert
von Wilhelm Langthaler
Am 31.1.2019 fand im Wiener „Werkstätten und Kulturhaus“ WUK eine Veranstaltung unter dem Titel „EU Hände weg von Afrika“ statt. Der große Saal war mit fast Hundert Leuten gut gefüllt. Organisiert wurde die Diskussion vom „Bündnis gegen die Ausplünderung Afrikas“.

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Diese Plattform hatte sich im Zuge der Mobilisierung gegen das von Bundeskanzler Kurz im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft ausgerichtete Afrika-Forum vergangenen Herbst gegründet. Ziel des Bündnisses ist es, die Politik der EU gegenüber Afrika anzuklagen: Einerseits ist da die wirtschaftliche Ausplünderung mittels Freihandelsdiktaten. Mit schönen Worten wird die wundersame Heilung durch Freihandel angerufen. In Wirklichkeit bedeutet Freihandel unter Ungleichen die Durchsetzung des Stärkeren. Und andererseits, wo das nicht ausreicht, wo es Unruhe oder Widerstand gibt, kommt militärische Gewalt zum Einsatz, vor allem Frankreichs, aber gedeckt und unterstützt von der EU einschließlich Österreichs.

Gleichzeit wollen wir dem Widerstand eine Stimme geben und mit den Mitmenschen mit afrikanischen Wurzeln hier in Österreich eine gemeinsame Basis finden.

Am Podium saßen mit Mayo Bob Ma Miotshim, Ishraga Mustafa Hamid, Simon Inou und Raouf Joyid Wiener Aktivisten und Intellektuelle aus dem Kongo, dem Sudan, Kamerun und Tunesien.

Bob stellte historisch dar, dass der Kolonialismus nie aufgehört hätte. Ishraga wies auf die gegenwärtige Volksbewegung gegen die Diktatur Bashirs hin, während die EU mit doppelten Standards arbeitete. Sie spreche von Demokratie, unterstütze aber Diktaturen und damit die Fluchtbewegungen. Simon nahm das Beispiel des Franc CFA, der von Frankreich kontrollierten Währung vieler westafrikanischer Länder, um zu zeigen, wie Afrika in Abhängigkeit und Unterentwicklung zugunsten der ehemaligen Kolonialmächte gehalten würde. Und Raouf berichtete von Kampf um die Unabhängigkeit, der demokratischen Revolution 2011 und die Schwierigkeiten soziale Entwicklung zu ermöglichen. Die EU würde zwar von Demokratie sprechen, aber vor allem ihre wirtschaftlichen Interessen verfolgen. Alle vier Beiträge von hier als Videos angesehen werden.

Simon Inou gestaltete für Radio ORANGE 94.0, Alternativer Nachrichten Dienst, desen Chefredakteur er ist, einen Audio-Bericht.

Die Sprecherin der Antifaschistischen Aktion, die sich auf die militärische Niederhaltung Afrikas konzentrierte, kann im Gesamtmitschnitt nachgehört werden.

Johanna Weichselbaumer erklärte, warum die EPA-Freihandelsabkommen der EU einer regelrechten Kriegserklärung gleichkämen. Hier ihr Beitrag als Video und als Text.

 

Was tun?

In der Diskussion wurde vor allem die Frage aufgeworfen, wie man die Tätigkeit fortsetzen könne. Und wie sind breitere Kreise der österreichischen Bevölkerung zu erreichen?

Wir haben dazu zwei Vorschläge:

a)       Gegen den Freihandel – für sozialen Schutz und gerechtere Entwicklung: Es gibt in der österreichischen Bevölkerung eine erhebliche Ablehnung gegen die Freihandelsabkommen wie TTIP oder CETA, weil sie zugunsten der Großkonzerne wirken und soziale, demokratische und ökologische Errungenschaften zerstören. Vor kurzen trat ein weiteres Abkommen dieser Art in Kraft, nämlich JEFTA mit Japan. Die Diktate der EU gegenüber den afrikanischen Staaten dürfen da nicht vergessen werden, müssen Teil dieser Mobilisierung gegen die kapitalistische Globalisierung werden. Das bedeutet auch Teilnahme an den soziopolitischen Kämpfen hier.

b)      Dem Widerstand eine Stimme und Plattform geben: Es gab in vielen afrikanischen Ländern Befreiungsbewegungen und es gibt heute noch immer Widerstand. Am bekanntesten ist bei uns sicher der Kampf gegen die Apartheid in Südafrika. Wir sollten gemeinsam mit Aktivistinnen und Aktivisten den Kämpfen in den verschiedenen Ländern eine (und noch besser) mehrere Stimmen geben, die Konflikte und ihre Verstrickung mit dem Kolonialismus und dem bis heute ungleichen und ungerechten Weltsystem.

Wer sich beteiligen will ist herzlich eingeladen sich einzubringen.

 

P.S.: Ein Artikel von Elisabeth Lindner, einer langjährigen Aktivistin für das südliche Afrika, über die „Charter Cities“, neokoloniale Stadtstaaten

 

 

 

Verweise