Gemeinsames Manöver der NATO mit der algerischen Marine

19.05.2002

aus Alquds-Alarabi, 13.05.2002

Am Sonntag, den 12. Mai 2002 gingen sechs Kriegsschiffe der NATO im Hafen von Algier vor Anker, um gemeinsame Militärübungen mit der algerischen Marine zu unternehmen. Die Kriegsschiffe stammen aus den NATO-Ländern Großbritannien, Deutschland, Spanien, Griechenland, Italien und der Türkei und stellen die im Mittelmeer permanent anwesende NATO-Marine. Die Schiffe sollen bis Donnerstag, den 16. Mai bei Algier bleiben. Militärquellen betrachten dieses Manöver als "Teil der regelmäßigen Aktivitäten der NATO, die ähnliche Manöver mit anderen Länder der Region (Ägypten, Jordanien, Tunesien und Marokko) abgehalten hatte". Dies ist das erste Mal, dass Algerien gemeinsame Übungen mit der NATO eingeht. Ziel der Übung sei "die Entwicklung der Marine-Kooperation und der Austausch von Erfahrungen".
Algerien steht schon seit 1997 in Verhandlungen mit der NATO, erst im Jahr 2000 wurden diese offiziell bekannt gegeben. Die Beziehungen sollen sich nach dem Besuch des Präsidenten Bouteflika in der NATO-Kommandozentrale in Brüssel am 20. Dezember vertieft haben. Bei der damals abgehaltenen Pressekonferenz betonte Bouteflika, dass die Kooperation Algeriens mit der NATO "eine strategische Entscheidung" sei. Der Generalsekretär der NATO, Robertson, sprach über politische und technologische Unterstützung für Algerien als Gegenleistung für eine schrittweise Integration Algeriens in die strategischen Pläne der NATO im Mittelmeer, die auf "Stabilität und Sicherheit" im arabischen Maghreb und im Mittelmeer" abzielen. Am Rand der Manöver sollen Militärausstellungen für die Presse und "Vertreter der Studenten und der Zivilgesellschaft" stattfinden.