Internationaler Aktionstag für die politischen Gefangenen in der Türkei und weltweit

20.10.2001

200 demonstrieren in Wien

Heute, am ersten Jahrestag des Beginn des Hungerstreiks der politischen Gefangenen in der Türkei, demonstrierten etwa 200 Menschen vom Westbahnhof zur türkischen Botschaft in der Prinz-Eugen-Straße. Rund dreiviertel der Teilnehmer wurde von Organisationen aus der Türkei gestellt, insbesondere DHKC und TIKB. Bemerkenswert auch die Teilnahme einer islamischen Organisation, die sich den Forderungen der politischen Gefangenen anschließt. (von den rund 15.000 Gesinnungshäftlingen sind auch einige Hundert Islamisten.) Beklagenswert war die Abwesenheit der zwei Fraktionen der TKP/ML, die jedoch mehrfach eingeladen worden waren.

Weiters beteiligten sich die Antiimperialistische Koordination (AIK), Prison Watch International (PWI), die Revolutionär Kommunistische Liga (RKL), Bewegung für soziale Befreiung (BsB), Kommunistische Partei Österreich (KPÖ), Kommunistische Aktion (Komak), sowie Vertreter persischer und chilenischer Exilorganisationen.

Die Redner bestätigten den die Plattform bestimmenden Konsens, dass nicht nur die unmittelbaren Forderungen der politischen Gefangenen nach Aufhebung der Isolationshaft zu unterstützen sind, sondern dass den Gefangenen auch als Kämpfer für die Interessen der Volksmassen Anatoliens unsere Solidarität zuteil werden muss. Unsere Bewegung dürfe nicht auf den wichtigen humanitären Aspekt reduziert werden. Zudem wurde auf die politischen Gefangenen in aller Welt in den Gefängnissen der kapitalistischen "Neuen Weltordnung" hingewiesen. Walter Baier, der Vorsitzende der KPÖ, brachte es auf den Punkt als er angesichts der westlichen Aggression gegen Afghanistan die Notwendigkeit der antiimperialistischen Solidarität in Europa hinwies.