Stoppt die imperialistische Aggression gegen Afghanistan

12.10.2001

Aufruf zur Demonstration in Wien am 13.10.

Samstag, 13.10., 13h
Yppenplatz, Wien 16

Unterstützt den Kampf der Verdammten dieser Erde gegen den Imperialismus!

Die USA hat nun unter britischer Beteiligung ihren "Kreuzzug gegen den Terror" begonnen. Doch in Wirklichkeit handelt es sich um nichts anderes als um den verzweifelten Versuch, koste es was es wolle, die unumschränkte Weltherrschaft der USA und ihrer westlichen Verbündeten aufrecht zu erhalten.

Diese Herrschaft, "Neue Weltordnung" genannt, ist für sich genommen bereits ein terroristisches System, denn es hält die Mehrheit der Menschheit in unvorstellbarem und noch weiter anwachsendem Elend und Knechtschaft. Um diese Ungerechtigkeit und Unterdrückung aufrecht zu erhalten war dem Westen kein Verbrechen, kein Terror zu grausam. Seit dem Zweiten Weltkrieg haben allein die USA rund fünfzig Mal Länder militärisch überfallen um ihre Interessen durchzusetzen. Nicht einmal vor Völkermord schrecken sie zurück, denn nicht anderes sind die fast zwei Millionen toten Iraker, die an den Folgen den Embargos zugrunde gingen. Hiroshima, der Korea- und Vietnamkrieg, die Unterstützung der blutigen Diktaturen und der schmutzige Krieg in Lateinamerika sind nur einige wenige Beispiele.

Es handelt sich um einen Krieg der Reichen gegen die Armen. Und die wahren Terroristen und Verbrecher sind die ihren unsäglichen Reichtum verteidigende Westen und allen voran die USA.

Der Einsatz ist also hoch. Dennoch könnte die nun laufende Aggression gegen das afghanische Volk der Anfang vom Ende dieser von den USA geführten Weltordnung sein.

Die USA könnten sich in Afghanistan eine blutige Nase holen. Sie haben zum Sturz der Taliban, ihrer ehemaligen Verbündeten, aufgerufen. Doch sie verfügen über keinerlei stabile politische Alternative. Ein Machtwechsel könnte ihren geostrategischen Feinden in der Region, allen voran Russland und Iran, sogar einen Einflusszuwachs verschaffen, denn sie selbst sind wohl kaum in der Lage mit Bodentruppen zu intervenieren, die auf Jahre in einen blutigen Guerillakrieg verwickelt werden könnten. Ein über Monate andauerndes Flächenbombardement mit Tausenden und aber Tausenden zivilen Toten könnte eine verallgemeinerte Rebellion in der islamischen und arabischen Welt hervorrufen.

Tatsächlich haben die USA bereits jetzt den Islamismus, der ihnen über Jahrzehnte als Instrument gegen die Sowjetunion und im letzten Jahrzehnt zur Destabilisierung und Einflussnahme in Zentralasien diente, verloren. Der Transformationsprozess des Islamismus hat einen entscheidenden Punkt erreicht. Millionen und aber Millionen sind bereit dem Aufruf zum Dschihad zu folgen, der nun nicht mehr im Dienste des Imperialismus, sondern gegen ihn stattfindet. Insofern hat Bin Laden nur eine Tatsache ausgesprochen, als er sagte, , dass es mit dem Imperialismus so lange keinen Frieden geben werde, solange der Westen die arabische und islamische Welt unterdrückt und insbesondere solange Palästina nicht frei ist!

Die alles entscheidende Frage ist nun, ob die arabisch-islamischen Volksmassen dem Schlachtruf Folge leisten werden. Wenn ja, dann könnte die gesamte Architektur der imperialistischen Herrschaft im Nahen Osten ins Wanken geraten. Denn in dem Maße in dem der Kampf der die verarmten und verelendeten Massen erfasst, mag er zwar der Form nach noch "islamisch" sein, aber seinem Inhalt nach hat es sich in einen antiimperialistischen verwandelt, der sich unweigerlich nicht nur gegen den Imperialismus, sondern auch gegen seine Marionettenregimes in der Region – von denen sich viele ja selbst einen islamischen Anstrich geben – richtet.

Es darf keinen Zweifel geben, auf welcher Seite die antiimperialistischen Kräfte der Welt und insbesondere im Westen in diesem Kampf stehen müssen. Unsere Seite muss die der Elenden, der Unterdrückten, der Ausgebeuteten, der Verdammten sein, denn es hängt nichts zuletzt auch von der internationalen Unterstützung ab, die diesen Volksmassen zuteil werden wird, ob ihr Kampf seine islamistische Form (die wie das iranische Beispiel zeigt weder dem Kapitalismus denn Garaus machen kann, geschweige denn über ein funktionsfähiges gesellschaftliches Entwicklungs- und Emanzipationsprojekt verfügt) überwinden wird können oder nicht.

Nur in diesem Kampf um die Zerschlagung des imperialistischen Weltsystems können sich die verarmten arabisch-islamischen Massen von dem am Kapitalismus festhaltenden Flügel der islamischen Bewegung trennen. Der antiimperialistische Kampf ist untrennbar mit dem um die soziale Revolution verwoben. Nur so kann die Tür zur Geschichte wieder aufgestoßen werden und eine neue kommunistische Bewegung in den unterdrückten Volksmassen der ganzen Welt entstehen.

Nein zum Kulturchauvinismus gegen den Islam!
Weg mit Musharraf und allen anderen proimperialistischen Regimes im Nahen Osten!
Imperialistische Truppen raus aus dem Golf, aus dem Nahen Osten und aus Zentralasien!
Stoppt das Embargo gegen den Irak!
Für das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes!


Jeden Freitag 16-18 Uhr
Wien, Schottenpassage
Botschaft der Intifada –
Gegen den imperialistischen Aggressionskrieg

Jeden Dienstag 19 Uhr 30
Treffen der Antiimperialistischen Koordination
Gusshausstrasse 14/3, 1040 Wien