10 Euro für den irakischen Widerstand

10.08.2003

Aufruf

Vor wenigen Monaten hat der Imperator im Weißen Haus das Ende der Kampfhandlungen im Irak erklärt. Der schnelle Sieg über die Armee von Saddam, deren militärische Führung bei der alles entscheidenden Verteidigung Bagdads kampflos kapitulierte, hat die USA glauben gemacht, dass sie einen totalen Sieg errungen hätten. An der Schwelle zu Bagdad haben sie die Prahlerei der Fürsprecher Saddams lächerlich gemacht. Jetzt ist das irakische Volk an der Reihe sich über ihre Arroganz lustig zu machen. Der Krieg ist noch nicht beendet, im Gegenteil, er beginnt gerade erst. Schon zwei Wochen nach der Kapitulation des Baath-Regimes haben Partisanen angefangen die US-Söldner anzugreifen und ihnen Verluste zugefügt, welche die Moral der Besatzer in politischer und psychologischer Hinsicht zersetzen. Bei den amerikanischen Soldaten verbreitet sich nicht nur schwarzer Humor, sondern auch Angst. Es zeigt sich, dass ihr cyber war, ihre High-tech-Waffen, wie schon in Beirut und in Mogadischu, unpassend und wirkungslos sind. Selbst der amerikanische Befehlshaber im Irak musste eingestehen: Es handelt sich um einen organisierten Guerilla-Krieg. Geführt von Hunderten Kämpfern, wächst dieser Widerstand und wird stärker. Die Guerilleros halten aufgrund einer breiten Unterstützung in der Bevölkerung aus und die Medien sind nicht in der Lage dies zu verstecken. Kinder jubeln vor den zerstörten amerikanischen Panzern. Die Besatzer hatten hingegen geglaubt , dass das irakische Volk bei ihrer Ankunft jubeln und das Sternenbanner schwenken würde.
Im Gegenteil durchleben sie aber gerade den Alptraum eines zweiten Vietnams: Selbst im Angesicht drückender militärischer Überlegenheit gibt das besetzte und angeblich besiegte Volk nicht aufFür die unterdrückten Völker der Welt ist der irakische Widerstand ein Hoffnungsschimmer, dass dem amerikanischen Streben nach unumschränkter Macht endlich Einhalt geboten werden könnte. Ihr Traum ist es, dass eines Tages die Besatzer gezwungen sein werden, sich erniedrigt zurückzuziehen. Wir unterstützen diese Hoffnung und wollen sie durch unsere Solidarität nähren.
Daher laden wir alle Demokraten und Antiimperialisten, alle die sich gegen das amerikanische Reich stellen, ein, ohne Unterschied ihrer Ideologie oder Religion, sich diesem internationalen Aufruf anzuschließen und dem nationalen irakischen Widerstand mit 10 Euro pro Person zu helfen.

Wen unterstützen wir?

Der nationale Widerstand im Irak befindet sich noch in der ersten Phase der Formierung. Die verschiedenen Strömungen mit arabisch-nationalistischem, islamistischem oder kommunistischem Hintergrund sind dabei eine "Widerstands- und Befreiungsfront" zu bilden. Dieser kommt unsere politische wie materielle Solidarität zu gute. In der Zwischenzeit, solange die Front noch nicht offiziell gegründet wurde, geht unsere Unterstützung an die "Patriotische Opposition" von Abd Al Jabbar al Kubaysi. Dabei handelt es sich um eine antiimperialistische Oppositionsgruppe, die gegen die US-Kriege von 1991 und 2003 sowie gegen das Embargo gekämpft hat, aber gleichzeitig die Demokratisierung ihrer Heimat fordert – jedoch nicht unter der Knute der US-Armee und des Weltwährungsfonds, sondern unter der Souveränität des irakischen Volkes selbst.

Solidaritätsdelegation

Die gesammelten Spenden werden in Form einer internationalen Solidaritätsdelegation für den Widerstand gegen die amerikanische Besatzung übergeben werden, die für den Herbst ins Auge gefasst wird.

Terrorunterstützung?

Einige werden vielleicht fragen, ob es sich dabei nicht um "Unterstützung des Terrorismus" handelt. Denn für die Weltenlenker im Washington ist alles, was nicht für sie ist, gegen sie und damit terroristisch. Aber nicht nur für uns, sondern auch für das Völkerrecht war die US-Aggression ein Verbrechen und ist der Widerstand mit dem Ziel der Selbstbestimmung ein legitimes demokratischen Menschenrecht. Wir sind jedenfalls bereit unsere politischen Freiheitsrechte auch vor Gericht zu verteidigen – da wird sich zeigen, wie sehr Europa zur Provinz des US-Reiches geworden ist.

Internationales Antiimperialistisches Lager

In Assisi, Italien, wird in der ersten Septemberwoche 2003 das jährliche Antiimperialistische Lager stattfinden, auf dem sich verschiedene Initiativen gemeinsam mit Vertretern des irakischen Widerstands treffen werden, um ein internationales Solidaritätskomitee zu bilden.

Konto

Überweisungen bitte unter dem Stickwort "Irak" mit Namensangabe auf:

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