Kurzmeldungen

15.05.2001

Führer israelischer Schas-Partei:
"Araber mit Raketen vernichten"

Jerusalem, 9. April
Der ultra-orthodoxe Führer der israelischen Schas-Partei, Ovadia Jossef, hat in einer Predigt zum Pessach-Fest die "Vernichtung der Araber" gefordert. Nach einem Bericht des israelischen Rundfunks sagte Jossef in einer Synagoge in Jerusalem am Wochenende: "Mit den Arabern darf man kein Mitleid haben, man muss mit Superraketen auf sie einschießen, sie vernichten". Jossef gilt als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in Israel. Er gründete die ultra-orthodoxe Schas-Partei, die mit 17 Abgeordneten von 120 im israelischen Parlament die drittstärkste Kraft darstellt. In der Vergangenheit hatte Jossef die Araber bereits als "Schlangen" bezeichnet, ohne dass er dafür belangt wurde.

Kein Einzelfall:
Angriff auf eine Schule in Hebron

Hebron, 15. März
Israelische Soldaten warfen am 15. März eine Bombe auf den Schulhof der Ibrahimi Schule in Hebron, wo die Schüler gerade Pause hielten. Sechs Kinder wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Viele Schüler erlitten einen Schock. "Die Soldaten sind immer bei der Schule und es gibt ein Gebäude ganz in der Nähe, wo Soldaten am Dach stationiert sind. Nichts passierte in der Schule an diesem Tag und es gibt keine Rechtfertigung für das was geschah. Keiner der Schüler tat irgendwas." erzählte ein 10-Jähriger, der verletzt wurde.

Nach dem Angriff wurde die Schule evakuiert. Schon im letzten Jahr mußte die Schule für 84 Tage wegen der von Israel verhängten Ausgangssperre geschlossen werden.

Leider ist dies kein Einzelfall. Allein für das Jahr 2000 gibt es 49 dokumentierte Fälle, wo Schulen von israelischer Munition getroffen oder von israelischen Siedlern oder Soldaten angegriffen wurden. Eine große Zahl dieser Angriffe fand während der Unterrichtszeit statt. So griffen Israelis am 20. Februar eine Schule für blinde Mädchen an. Die Schule wurde zerstört und Dutzende blinde Kinder sowie das Schulpersonal wurden während der Attacke terrorisiert.

Al Quds- Al Arabi , 4. Mai
Die Familien der der Arbeiter und der Angestellten des israelsichen Atomreaktors Demona starteten eine öffentliche Protestaktion gegen die israelische Atomkraft Komitee, nachdem mehrere Fälle von Krebserkrankungen unter den Arbeitern des Reaktors aufgefallen sind.
Die Angestellten des Reaktors planen nächste Woche eine Demonstration.
Sie geben bekannt, dass viele Von ihnen sind an Krebs erkrankt und einige schon gestorben sind. Die israelische Atomkraftbehörde verschwieg früher Todesfälle und brachte die Familien mit dem Argument zu schweigen, dass die Veröffentlichung solcher Nachrichten den internationalen Ruf Israel schaden würde.
In der Umgebung von Demona wohnen auch Tausende arabische Familien (Negev- Beduinen), die ebenfalls durch die Strahlen beschädigt wurden. Salem Tasan, ein Beduin aus der Umgebung sagt: "Bis zum heutigen Tag erkennt uns Israel die Existenz unserer Dörfer nicht an, bringt uns aber langsam um mit ihren aus diesem Rektor gestrahlten Giften!"