Mahnwache: Nein zum Putsch in Honduras

02.07.2009

Freitag, 3. Juli 2009, 18.00 Uhr, Stephansplatz/Graben, Wien

In den Morgenstunden des 28.Juni ueberfiel honduranisches Militär die Präsidentenresidenz  in der Hauptstadt Tegucigalpa und entführte den Präsidenten Manuel Zelaya unter Gewaltanwendung in eine Kaserne. Anschließend wurde er in die Hauptstadt Costa Ricas geflogen und somit deportiert.
Die Außenministerin Honduras, Patricia Rodas,  wurde mit brutaler Gewaltanwendung gemeinsam mit dem kubanischen Botschafter von vermummten Militärs entführt, als auch die anwesenden, sie schuetzenden, Botschafter Nicaraguas und Venezuelas attackiert, unter flagranter Mißachtung internationaler Abkommen.
Militär patrulliert in den Straßen der Hauptstadt und anderen wichtigen Städten, Militärflugzeuge und Hubschrauber sind am Himmel, das staatliche TV wurde besetzt, die Privatmedien senden nur Unterhaltungsprogramme, die Telefonleitungen und  die Elektrizitätversorgung wurde unterbrochen.

Das verfassungswidrige, ja kriminelle Vorgehen der Putschisten wird dokumentiert durch die Vorlage einer gefaelschten Ruecktrittserklaerung von Praesident Zelaya, die als Grundlage fuer die Abstimmung im Parlament und zur Legitimation des so eingesetzten „neuen Staatsoberhauptes“ gedient hat. Weiters wurde behauptet, dass Praesident Zelaya durch ein Asylansuchen in Costa Rica seinen Ruecktritt bestaetigt haette - dies ist eine infame Luege. In den Strassen der Hauptstadt und im ganzen Land fordern die Menschen die Rueckkehr ihres demokratisch gewaehlten Praesidenten Manuel Zelaya, den Rueckzug des Miltaers in die Kasernen und damit ein Ende ihrer Gewalt, die bereits zur Ermordung eines Abgeordneten gefuehrt hat.

Der Putsch richtet sich gegen den demokratisch gewaehlten Präsidenten und seine Regierung, welcher nicht den Interessen der einheimischen Machteliten und ihrer auslaendischen Unterstuetzer Folge leistet, sondern erstmalig in der neueren Geschichte von Honduras für soziale Gerechtigkeit arbeitet. Die unter Einhaltung aller ordnungsgemaessen Bestimmungen anberaumte Volksbefragung haette unter Beobachtung von internationalen Vertretern wie der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) stattfinden sollen; schon dies bestaetigt ihren vollkommen verfassungsgemaessen Charakter. Die Ausweitung der demokratischen Rechte des Volkes, ein Prozess der mittlerweile in ganz Lateinamerika stattfindet,  ist nun der Anlaß für den Putsch des Militärs.

Unabhaengig voneinander haben internationale Organisationen wie die UNO, die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), die Europaeísche Union, sowie auch die USA und viele andere Nationen weltweit sich eindeutig gegen diesen Militaerputsch ausgesprochen.

Wir verurteilen entschieden den Militärputsch. Wir wissen zu viel über die zahlreichen Militärputsche und deren Folgen, sei es in Chile (1973), in Argentinien (1976) oder anderswo. Der jetzige Ablauf aehnelt frappant  dem Putschversuch in Venezuela von 2002.

Als in Oesterreich lebende Menschen verurteilen wir die verzerrende, unrichtige und den Putsch rechtfertigende und verharmlosende Darstellung der Ereignisse in Honduras im oesterreichischen staatlichen Fernsehen und Radio sowie in den oesterreichischen Privatmedien.

Wir fordern den österreichischen Bundespräsidenten, die österreichische Bundesregierung und alle entsprechenden Instanzen dazu auf, den Militärputsch in Honduras unmißverständlich zu verurteilen und alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen, um durch Wiedereinsetzung des demokratisch gewaehlten Praesidenten Manuel Zelaya zur Wiederherstellung der verfassungsgemaessen Ordnung in Honduras beizutragen.  

Die schrecklichen Zeiten der Militärputsche und anschließender Putschisten- Regime in Lateinamerika und der ganzen Welt muß endgültig vorbei sein!

Unsere Solidarität gilt dem Volk von Honduras und seinem von ihm demokratisch gewählten Präsidenten Manuel Zelaya.

NO PASARAN!
Wien, am 28. Juni 2009

Die Unterzeichner zeigen ihre  Solidaritaet mit dem honduranischen Volk und ihrem gewaehlten Praesidenten durch eine

MAHNWACHE

am Freitag, 3. Juli 2009
Um 18.00 Uhr
am Stephansplatz/Graben

UNTERSTUETZENDE ORGANISATIONEN und PERSONEN:
Bund Sozialdemikratischer Freiheitskämpfer, Opfer des Faschismus und Aktiver Antifaschisten
Initiarive für eine sozialistische Politik der SPÖ
SPÖ-Sektion XII/9
Sozialistische Jugend Österreichs (SJÖ)
Mexico Plattform
Margarita Leon
die Plattform für kämpferische und demokratische Gewerkschaften
Johann Zauner
Claudia Klimt-Weithaler, Landtagsabgeordnete, Graz
CUBA SI Redaktion
Sigrun und Herbert Berger
KPÖ
Überfraktionelle Initiative für einen kämpferischen und demokratischen ÖGB
Dr. Hermann Dworczak
Hubert Pichler
Ernest Kaltenegger, Landtagsabgeordneter, Klubobmann, Graz
Matthias Reichl
Dr. Werner Murgg, Landtagsabgeordneter, Stadtrat, Leoben
Österreichische - Kubanische Gesellschaft
Österreichische - Chilenische Freundschaft Gesellschaft
Ehemalige Chilenische Politische Gefangene in Österreich
Chilenische Sozialistische Partei  (Sektion Österreich)
Arbeitsgemeinschaft Christen für Chile
SeniorInnen Gruppe „Araucaria“
Dachverband Lateinamerika
Stadtrat  Robert Laimer
Miguel Gamboa, PDA
Clemens Perteneder
Solidaritätskomitee Mexiko Salzburg
Edith Hanel
Dr. Wartecker Erich, Jurist, Wien
Caracol Mundo
Internationale Plattform gegen Isolation
Solidaritätsverein Bolivien (SOLIBOL)
Internationaler Versöhnungsbund, österreichischer Zweig
Mag. Marcus Strohmeier ÖGB-Sekretär
Mexiko-Plattform Österreich
Georg Vavra
Papaya Media Association
También a Centroamerica.at
Enrique Bedoya
Rosario de Pribyl
IGLA (Informationsgruppe Lateinamerika)
Guatemala Solidarität Österreich
Plattform Frieden – Innsbruck“
Matthias Liptay
Gaby Kozar
Alois Reisenbichler
Stadtteilzentrum Simmering
OeIE-Kaernten / Buendnis fuer Eine Welt
Kommunistische Initiative Österreich (KI)
Kommunistische Gewerkschaftsinitiative International (KOMintern)
Franz Stephan Parteder, Steirischer KPÖ-Vorsitzender
Österreichisch-Kubanische Gesellschaft Tirol
Wilfried Bader Gemeinderat Angerberg Tirol
Mag.a Natalia Picaroni Sobrado
Dr. Michael Schilling
AIK, Antiimperialistische Koordination.
Kommunistische Jugend Österreichs (KJÖ)
Begegnungszentrum für Aktive Gewaltlosigkeit, Bad Ischl
El Salvador Solidaritätskomitee
Pfarrer Franz Sieder
Erhard Stackl
Renate Pacher, Landtagsabgeordnete, Graz
Maria Ortner, Kulturverein Che Graz

Und viele mehr....