Erklärung des Venezolanischen Außenministeriums zur Hinrichtung von Saddam Hussein

07.01.2007


Die Regierung der Bolivarianischen Republik Venezuela verurteilt die Hinrichtung des früheren irakischen Präsidenten Saddam Hussein kategorisch und zögert nicht, diesen verabscheuungswürdigen Akt als politisches Verbrechen zu bezeichnen, welches das Resultat der illegitimen Besatzung dieser arabischen Brudernation durch fremde Mächte ist.

Die Ermordung Saddam Husseins war die Folge eines Urteils, das von Gerichten gefällt wurde, die von den Invasionstruppen unter Führung der USA eingesetzt worden waren. Dem entmachteten und später hingerichteten ehemaligen irakischen Präsidenten wurde das Recht auf einen gerechten Prozess vorenthalten, seine Rechtsanwälte waren Opfer von Verfolgung, Bedrohung und Attentaten. Die Ungerechtigkeiten, die gegen ihn verübt wurden, legen Zeugnis von den ungesetzlichen Vereinbarungen ab, die darauf ausgerichtet waren, dieses Verbrechen zu legitimieren, ein Verbrechen, das heute die Würde der Völker der Welt, insbesondere die des arabischen Volkes verletzt.

Die Bolivarianische Republik Venezuela lehnt, wie es ihre Verfassung festschreibt, die Anwendung der Todesstrafe prinzipiell ab. Darüber hinaus spricht sie sich jedoch auch entschieden dagegen aus, dass sich eine oder mehrere Großmächte mit Unterstützung anderer Länder selbst das Recht herausnehmen, die Rolle der UNO zu usurpieren und Entscheidungen zu treffen, die darauf abzielen, einem Präsidenten, der von Invasionstruppen entmachtet wurde, die Freiheit und in der Folge das Leben zu nehmen.

Der ehemalige irakische Präsident wurde des Todes von rund 150 Personen für schuldig befunden und dafür gehenkt. Doch die militärische Besatzung des irakischen Territoriums, die von US-Präsident George W. Bush angeordnet worden war, hat den Tod von zehntausenden Bürgern dieses Landes und mehr als dreitausend nordamerikanischen Soldaten sowie rund zwanzigtausend Kriegsversehrte verursacht.

Eines Tages werden sie sich für diese tausende Morde und schweren Menschenrechtsverletzungen vor der internationalen Gerichtsbarkeit verantworten müssen.

Wir bekräftigen unsere Forderung nach Beendigung der illegalen Besatzung des Irak und rufen die Vereinten Nationen dazu auf, alle nötigen Maßnahmen zu treffen um die Souveränität dieser Nation wiederherzustellen und die zahllosen Menschenrechtsverletzungen, die im Namen eines scheinheiligen Kampfes gegen den Terrorismus verübt wurden, zu untersuchen.

Caracas, 3. Januar 2007

Quelle: http://www.aporrea.org/dameverbo.php?docid=88679

(Übersetzung: Red.)