Linker Antikapitalismus und Kriegsgegnerschaft darf nicht mit Faschismus gleichgesetzt werden!

15.12.2008

Protesterklärung anläßlich eines "profil"-Artikels

Im Nachrichtenmagazin "profil" wird behauptet, daß linke Organisationen wie die Liga der Sozialistischen Revolution (LSR, vormals ArbeiterInnenstandpunkt) oder die Antiimperialistische Koordination (AIK) mit Neonazis "gemeinsam marschieren". ("Velwechrungsgefahr" in profil Nr. 50, S. 28-30, 5.12.2008).

Wir protestieren gegen solche Verleumdungen von linken Organisationen, in dem diese in die Nähe von faschistischen Kräften gerückt werden. Unabhängig davon, ob man mit den einzelnen Positionen von LSR und AIK vollständig übereinstimmt oder nicht, steht außer Zweifel, daß diese linke, antifaschistische Organisationen sind. LSR und AIK haben sich erwiesenermaßen über viele Jahre hinweg gegen Faschismus, Rassismus und Antisemitismus ausgesprochen und an zahlreichen linken Aktivitäten teilgenommen.

Wir weisen die tendenziösen Behauptungen im "profil"-Artikel zurück, in denen die Ablehnung eines westlichen Kriegs gegen den Iran durch linke Organisationen mit Nazis in Verbindung gebracht wird. Ebenso lehnen wir eine Assoziierung von linker Kritik am Kapitalismus mit dem Pseudo-Antikapitalismus der Neonazis auf das Schärfste ab.

Wir fordern das "profil" zu einer objektiven Berichterstattung und der Veröffentlichung einer Gegendarstellung auf.

ErstunterzeichnerInnen:

Paula Abrams-Hourani
Nadir Aykut (ATIGF)
Gerhard Drexler
Hermann Dworczak, Aktivist des Sozialforums
Leo Gabriel (Journalist)
Kurt Kann, Internationales Solidaritätsforum
Mevlüt Kücükyasar
Peter Melvyn (Jüdische Stimmen für einen gerechten Frieden in Nahost)
Monika Mokre (Politikwissenschaftlerin)
Dr. Michael Striebel, (Psychologe, Bregenz)
Werner Pirker (Journalist)
Waltraud Schauer, ehemaliges Schutzschild im Irak
Maamoun Chawki