Aufruf zum 7. Internationalen Symposium gegen Isolation

15.12.2008

19.-22. Dezember 2008, Wien, Österreich

Die Internationale Plattform gegen Isolation, die seit mehr als 7 Jahren daran arbeitet, fortschrittliche Kräfte, demokratische Basisorganisationen und Intellektuelle zu vernetzen und jährlich eine Internationale Konferenz organisiert, beschäftigt sich mit aktuellen und brennenden Fragen wie Basisrechte entgegen der zunehmenden Kriminalisierung und Überwachung von oppositionellen Kräften, mit dem Völkerrecht entgegen der Verhängung von Embargos, Sanktionen und die Blockade gegen Länder wie Kuba oder Palästina, sowie mit den Rechten der politischen Gefangenen gegen Isolation, Repression und physische Folter, sowie mit anderen Maßnahmen, die eine faire Verteidigung der Gefangenen unmöglich macht.
Dieses Jahr wird das 7. Internationale Symposium gegen Isolation in Wien stattfinden.
Es wurden viele interessante Gäste, u.a. aus dem Irak, Palästina, Libanon, der Türkei, aus Irland, Italien, Deutschland, Belgien und England eingeladen.

Auch Themen, die in Österreich aktuell sind, wie die Kriminalisierung politischen Engagements sollen dabei behandelt werden. Zu diesem Thema wollen wir RechtsanwältInnen, politische AktivistInnen und kritische Menschen aus benachbarten Ländern und aus Österreich eingeladen. Neben den Seminaren wird auch ein internationales Kulturprogramm stattfinden. Es spielen MusikerInnen aus der Türkei, aus Irland, Lateinamerika und aus dem arabischen Raum.

Ziel der Veranstaltung ist es, für diese Themen zu sensibilisieren und ein aktives internationales Netzwerk von fortschrittlichen Kräften aufzubauen und die bestehenden Verknüpfungen zu stärken, um entschlossen für die Wahrung der Grundrechte und Freiheiten einzutreten.

Die Internationale Plattform ist ein langfristiges Mittel, um dieses Ziel zu erreichen. Aber die interessanten Vorträge und jährlichen Zusammenkünfte an sich, bieten die regelmäßige Möglichkeit, aktuelle Entwicklungen weiterzuverfolgen und sich auszutauschen.

Zu den TeilnehmerInnen des diesjährigen Symposiums zählen Mitglieder von baskischen Menschenrechtsorganisationen, der Vorsitzende des TAYAD, Ra. Behic Asci, der 293 Tage am Hungerstreik gegen Isolation teilnahm, der Vorsitzende des Progressiven AnwältInnenverbandes, Ra. Selcuk Kozaagacli, Ahmet Kulaksiz, der zwei Töchter im Todesfasten verloren hat, sowie GewerkschaftsvertreterInnen der DISK und KESK.

Unter den internationalen Gästen befinden sich außerdem ehemalige politische Gefangene aus der Türkei und Irland, Mitglieder der irischen Partei Republican Sinn Fein, die irakische Rechtsanwältin Sahar Mahdi von der Union für politische Gefangene und Irakische Gefangene, Mohammed Safa vom Khiam Rehabilitationszentrum für Folteropfer im Libanon, Dr. Mariam Abu Daqa von der Developmental Women Studies Association in Gaza/Palästina, VertreterInnen der Organisation Opror aus Dänemark, demokratische RechtsanwältInnen aus Deutschland und Belgien, VertreterInnen des Vereins der Verfolgten des Naziregimes/ Antifaschistisches Bündnis, VertreterInnen des Komitees gegen …§…§129ab, Kostas Paplomatas und Makris Vasilis von der DOE (Föderation der GrundschullehrerInnen) aus Griechenland, Desmond Fernandes von Variant in Schottland, John Hobson von der Haldane Society of Socialist Lawyers in England, Fritz Edlinger, von der Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen (Österreich), Mag. Mustafa Akgün, Gesellschaft f. bedrohte Völker (Österreich), Ra. Dr. Lennart Binder (Österreich), das ALBA-Netzwerk Wien, u.a.

Es wurden auch Familienmitglieder der 5 kubanischen Gefangenen und offizielle Vertreter/innen Kubas und Venezuela angefragt.

Am Kulturprogramm werden MusikerInnen, wie der irische politische Sänger Ciaran Murphy, Grup Yorum aus der Türkei, die lateinamerikanische Musikgruppe Sol Caribe und KünstlerInnen aus dem arabischen Raum teilnehmen.

Im folgenden das Programm zur geplanten Veranstaltung, für die wir möglichst viel Öffentlichkeit erreichen möchten.

Wir hoffen auf weitere Zusagen in den kommenden Tagen und Wochen.
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7. INTERNATIONALES SYMPOSIUM GEGEN ISOLATION

PROGRAMM

Freitag, 19. Dezember:
Ort: Amtshaus Neubau (Neubauer Grüne), Hermanngasse 25, 2. Stock, 1070 Wien

17.00-20.00 Uhr:
Migration und Menschenrechte

Teil I:
Migrationspolitik in der EU und Österreich - Menschenrechtssituation der österreichischen AsylbewerberInnen
Teil II:
Analyse der Menschenrechtsituation in den Herkunftsländern

Samstag, 20. Dezember:
Ort: Haus der Begegnung - VHS Brigittenau, Raffaelgasse 11-13, 1200 Wien

9.30 - 12.30 Uhr
Wie können wir unsere Grundrechte und Freiheiten verteidigen?

Teil I:
Die Darlegung von Befreiungskampf und politischem Aktivismus als Terrorismus
Mit internationalen Gästen aus Dänemark, der Türkei, Irland, dem Baskenland, Deutschland, u.a.

- Pause
Teil II
Wenn juristischer Kampf politisch wird
Mit AnwältInnen und Rechtsexperten verschiedener Europäischer Länder

- Mittagspause

14.00 - 15.30 Uhr
Die Rolle der Gewerkschaften und ihre Verbindung mit demokratischen Massenorganisationen
u.a. mit GewerkschaftsvertreterInnen der DISK und KESK aus der Türkei, sowie der Föderation der GrundschullehrerInnen DOE aus Griechenland

Das Völkerrecht und der Kampf für Souveränität und Unabhängigkeit - Embargos und politische Sanktionen gegen Länder
17.00 - 19.00 Uhr
Das Große Mittelost-Projekt, Palästina - Der Weg aus Embargo und Isolation
Mit internationalen Gästen aus Palästina, Türkei und dem Libanon

20.00-22.00 Uhr
Kuba, Venezuela und unsere Perspektiven und gemeinsame Projekte auf der Basis Internationaler Solidarität

Sonntag, 21. Dezember:
Ort: Haus der Begegnung - VHS Brigittenau, Raffaelgasse 11-13, 1200 Wien

10.00 - 13.00 Uhr

Politische Gefangene und der Kampf für die Menschlichkeit

Teil I: Bericht aus den Käfigen des Imperiums- Live-Videokonferenz mit einem ex-Gefangenen aus Guantanamo in London

Teil II: "THE CUBAN FIVE" - 10 Jahre illegale Haft in the USA. Es wurden Familienangehörige der fünf inhaftierten kubanischen Patrioten angefragt, um über den Fall und die Probleme beim Gefängnisbesuch zu berichten.

Teil III: AnwältInnen, Gefangenenangehörige und Menschenrechtsaktivist-Innen aus dem Irak, Türkei, England, dem Baskenland, Palästina und Libanon werden über die systematische Folter in den Gefängnissen und den Widerstand berichten.

- Grußbotschaften politischer Gefangener und Organisationen an das Symposium

- Schlussresolution

15.00 - 21.00 Uhr
Ort: Festsaal der VHS Meidling, Längenfeldgasse 13-15, 1120 Wien

Internationale Kulturveranstaltung
* Ausstellung von Karikaturen, Zeitschriften und Handarbeiten politischer Gefangener
* kurze Redebeiträge

Internationales Solidaritätskonzert
mit Grup Yorum (Türkei), Ciaran Murphy (Irland), Sol Caribe (Lateinamerika), u.a.

Montag, 22. Dezember:

11.00 - 12.00 Uhr
Pressekonferenz mit den internationalen Gästen

14.00 -15.00 Uhr
Kundgebung im Zusammenhang mit politischen Gefangenen, die im Zuge einer Gefängnisoperation von 19.-22. Dezember 2000 in der Türkei getötet wurden.

Organisation: Internationale Plattform gegen Isolation
unterstützt vom Türkei Informationszentrum e.V.