Italien, 04/01/01
Aufruf des Antiimperialistischen Lagers für einen Internationalen Aktionstag anlässlich des 10. Jahrestages der westlichen Aggression
Vor zehn Jahren, am 17. Jänner 1991, begann der brutale von der UNO abgesegnete Angriff der westlichen Heiligen Allianz gegen den Irak. In einigen wenigen Wochen wurden mehr als 100.000 Iraker ermordet. Seit damals gehört Krieg und Aggression zum Alltag. Tag für Tag nehmen Flugzeuge der USA und Englands die irakische Bevölkerung ins Visier, während die westliche kooperierende Medienwelt kein Wort darüber verliert. Die mörderische Wirtschaftsblockade tötete weitere 1.5 Millionen Menschen und hat praktisch ein in Wirklichkeit reiches Land an den Rand der Zivilisation gebracht. Es ist nicht einmal erlaubt Bleistifte zu importieren und der Verfall des Schulwesens hat das Leben einer gesamten Generation mit einer schweren Hypothek belastet, während die Aggressionsmächte und ihre lokalen Verbündeten sich selbst bereichern, indem sie die Öleinkünfte des Iraks als „Reparationszahlungen“ für sich selbst beanspruchen. Nicht zu vergessen ist auch die Kontamination des Landes durch die Verwendung von DU-Munition (Depleted Uranium), das nicht nur heute die irakische Bevölkerung tötet, sondern auch das Leben künftiger Generationen mit seiner tödlichen Wirkung beinträchtigen wird.
Die USA riefen mit ihrem Krieg gegen den Irak die „Neue Weltordnung“ als Faktum ins Leben, behauptend sie würden eine Welt des Friedens, der Demokratie und der Menschenrechte erschaffen. In Wirklichkeit enthüllt die kontinuierliche Aggression gegen den Irak, dass diese monopolare Welt unter US-Kontrolle nichts anderes ist, als eine Tyrannei einer kleinen, dekadenten Elite in den westlichen Ländern, die systematisch die proklamierten „Westlichen Werte“ wie Frieden, Demokratie und Menschenrechte allen anderen verweigert. Um ihre neoliberale Ausbeutung weiterzuführen, brachten die imperialistischen Mächte Genozid, Krieg, Elend und Hunger, Diktaturen, Verwüstung und kulturellen Niedergang für die Massen der unterdrückten Staaten, welche die übergroße Mehrheit der Weltbevölkerung stellen.
Die Aggression gegen den Irak wurde legitimiert, indem vorgegaukelt wurde, ein gefährliches diktatorisches Regime, das seine Nachbarn bedroht, zu Fall bringen zu wollen. Die Tatsache aber, dass die USA und ihre NATO Verbündeten solche Regime in der ganzen Welt an die Macht bringen und unterstützen, zeigt, dass dieser Vorwand eine offenkundige Lüge war. Die wirklichen Gründe für die Aggression waren folgende:
a)Bewahrung der Kontrolle über den größten Teil des arabischen Öls
b)Zerstörung der einzigen bedeutungsvollen arabischen Militärmacht, die sich nicht der imperialistischen Kontrolle unterworfen hat
c)Brutale Niederschlagung der irakischen Massen, die bewiesen haben, in der Region eine der am meisten kämpferisch und antikapitalistisch auftretenden zu sein
und dadurch
d)den Widerstand der arabischen Massen allgemein und besonders jenen der Palästinenser zu entmutigen.
Die Verbindung der irakischen, palästinensischen und der gesamten arabischen Befreiung wurde bei dem jüngsten US-Israelischen Erpressungsplan offensichtlich: Sie versprachen die Sanktionen aufzuheben, wenn der Irak fünf Millionen palästinensische Flüchtlinge aufnahm, damit die vom Zionismus „ethnisch Gesäuberten“ nicht auf ihr Recht auf Rückkehr beharren.
Die Verteidigung des Iraks und seines Volkes ungeachtet seines derzeitigen Regimes, das den antiimperialistischen Kampf der Massen lähmt, ist nicht nur notwendig für die arabische Befreiung sondern für alle demokratischen und antiimperialistischen Kräfte in der ganzen Welt, die danach streben das Monster der „Neuen Weltordnung“, das nicht nur jeden menschlichen Fortschritt blockiert, sondern selbst das Überleben der Zivilisation in Gefahr bringt, zu Fall zu bringen. Wir rufen dazu auf diesen Aufruf zu unterstützen und in der ganzen Welt unter folgenden Forderungen zu demonstrieren:
Für die Aufhebung der Sanktionen, stoppt den Krieg gegen den Irak!
Imperialisten raus aus dem Golf!
Nieder mit der Neuen Weltordnung!
Dieser Aufruf wird bisher unterstützt von:
Antiimperialistische Koordination
Internationale Leninistische Strömung (ILS)
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
Kommunistische Partei der Völker Spaniens (PCPE)
Ständige Versammlung für Menschenrechte (APDH, Ekuador)
