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Ärzte brechen das Embargo gegen den Irak

31. Januar 2001

Wien, 28/01/01

Am Samstag, den 27.1.2001 berichteten Vertreter des Syrisch-
Österreichischen Ärztekommitees über ihre Solidaritätsreise in den Irak im November vergangenen Jahres. Die Antiimperialistische Koordination hatte sie eingeladen über ihre Aktion und den Zustand der medizinischen Versorgung im Irak zu referieren.

Seit sich dieses Kommitee mit der desolaten Gesundheitsversorgung im Irak befasst hatte, sind bereits auf desse Initiative hin Medikamente und Ersatzteile für medizinische Geräte im Wert von mehreren Millionen Schilling in den Irak geschickt worden. Diese werden, so berichtete einer der Ärzte, dort sehr genau kontrolliert, da der Irak bereits mit „Hilfslieferungen“ aus anderen Ländern schlechte Erfahrungen gemacht hatte: Es waren ihm oft in der Vergangenheit verdorbene Medikamente zur Verfügung gestellt worden.

Die letzte Reise der Ärztedelegation, die sich aus syrischen und österreichischen Ärzten und Ärztinnen zusammengesetzt hatte, zeigte einmal mehr wie prekär die Lage im Irak nach zehn Jahren Sanktionen ist. Auch wenn in Bagdad selbst nicht so viel von den vermehrt auftretenden Krebsfällen – vermutlich bedingt durch die Verwendung
der DU-Munition durch die Amerikaner während des Golfkriegs – zu merken ist, so ist die Situation in den Spitälern doch dramatisch. Obwohl dort hoch ausgebildete Ärzte und Ärztinnen ihren Dienst versehen, können sie oft einfache Krankheiten, besonders bei Kindern, nicht richtig behandeln, weil es ihnen an dem nötigsten fehlt.

Die Zeiten, wo ohne Narkose operiert werden musste, weil es keine demensprechenden Mittel gab, sind zwar größtenteils vorbei, genauso wie mittlerweile medizinisches Personal, wie Krankenpfleger und ähnliches, ausgebildet werden konnte, was während und knapp nach dem Krieg nur mangelaft vorhanden war, da in dem ehemals reichen Land Irak viele Gastarbeiter diese Arbeiten ausgeführt hatten, die während des Krieges den Irak schlagartig verlassen hatten. Aber bis der medizinische Standard wieder demjenigen, den der Irak vor dem Krieg 1991 hatte, gleichkommt, wird es der Aufhebung der barbarischen Sanktionen und noch einiger Jahre Aufholarbeit bedürfen, besonders wenn man bedenkt, dass die irakische medizinische Wissenschaft völlig von den neuen Entwicklungen in der medizinischen Forschung ausgeschlossen ist.

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