Wien, 16/02/01
Stellungnahme der Antiimperialistischen Koordination (AIK) zur Berichterstattung des Tatblatts über die Buchpräsentation Finkelsteins in Wien
Zum Nachlesen: Tatblatt über Finkelstein
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Der Tatblatt-Autor Spok verortet die „Antiimperialistische Koordination (AIK) im Umfeld der Revolutionär Kommunistischen Liga (RKL)“. Das ist unrichtig. Die AIK ist, wie der Name schon sagt, eine ständige Koordination antiimperialistischer Kräfte die sich neben der RKL aus verschiedenen arabischen Organisationen wie der Universalismus-Gruppe und dem Arabischen Palästina-Klub sowie einigen lateinamerikanischen Exilanten und anderen antiimperialistischen Aktivisten zusammensetzt. Je nach Anlass streben wir aktionsbezogene breitere Bündnisse an. Die AIK hat auch eine internationale Dimension, denn sie ist Teil des Antiimperialistischen Lagers, das sich jedes Jahr trifft und das vergangenes Jahr von 73 antiimperialistischen Organisationen aus den verschiedensten Ländern unterstützt wurde.
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Der erwähnte palästinensische Aktivist repräsentiert die Universalismus-Gruppe. Auf unsere Rückfrage wies er vehement zurück, jemals die kolportierte Aussage gemacht zu haben. („Endlich spricht einmal wer diese wichtigen Fragen an. Das was die Israelis machen, ist viel schlimmer als das, was die Nazis gemacht haben.“) Eine Stellungnahme kann von diesem eingeholt werden: tangram.mkn@chello.at
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Unsere gemeinsamen Positionen als AIK für Palästina.
Dennoch wollen wir hier kurz festhalten: Der Holocaust des deutschen Imperialismus an den Juden darf nicht als Legitimation für die Verbrechen des US-Imperialismus und seines israelischen Handlangers am palästinensischen Volk missbraucht werden. Wieso muss der legitime und notwendige Kampf gegen den Antisemitismus unbedingt mit der Verteidigung des imperialistischen, kolonialistischen und rassistischen Israel verbunden werden?
Der Tatblatt-Autor beschimpft uns als „vermeintliche Linke“. Doch wer vom Imperialismus nicht reden will (und dass Israel das US-Werkzeug in Nahost ist sieht ein Blinder), der deckt den modernen globalisierten Kapitalismus unter Führung der USA. Die „Antinationalen“ können als Linksglobalisierer verstanden werden, was wieder direkte Berührungspunkte mit dem humanitären Menschenrechtsimperialismus eines Joschka Fischers hat. Die „Antinationalen“ sind ein Linksausleger jener gewendeten Linken, die heute die wichtigste Stütze für den Kapitalismus und seine Bestialitäten abgibt!
Abschließend weisen wir auf unsere Stellungsnahme zu den „antinationalen“ Angriffen auf uns hin, die unseren Antizionismus auf infame Weise als Antisemitismus verleumden.
Antiimperialistische Koordination, 15. Februar 2001