Wien, 6. Mai, 18:30, Film und Diskussion
Ten Brave Men
Am 5. Mai 1981, vor 20 Jahren, starb Bobby Sands nach 65 Tagen Hungerstreik in den H-Blocks des Hochsicherheitsgefängnisses Long Kesh. 22 weitere Gefangene nahmen von März bis Oktober 1981 am Hungerstreik der republikanischen Freiheitskämpfer teil, dessen Ziel es war, die Anerkennung als Kriegsgefangene durchzusetzen. Insgesamt starben zehn Genossen der Irisch Republikanischen Armee (IRA) und der Irisch Nationalen Befreiungsarmee (INLA) durch die Verweigerung der Nahrungsaufnahme, ehe am 3. Oktober das Ende des Protests verkündet wurde.
Obwohl die britische Regierung den Forderungen der Gefangenen bei Beendigung des Hungerstreiks nicht nachgegeben hatte, so ging er doch keineswegs verloren. In den kommenden Jahren sollten die republikanischen Insassen ihre Rechte als „Prisoners of War“ erhalten. Aber der Opfermut und die Bestimmtheit der Genossen in Long Kesh wiesen auch den Weg für die unterdrückte republikanische Minderheit im Norden Irlands. Hunderttausende nahmen an den Begräbnissen der Hungerstreikenden teil und gingen gegen das britische Unrechtsregime auf die Straße. Die Unterstützung, welche die IRA und INLA in diesen Wochen hinzugewann war bedeutsam für den Kampf in den kommenden zwei Jahrzehnten. Für zehn Männer, die Maggie Thatcher sterben ließ, traten Hunderte Revolutionäre an ihrer statt in den militärischen Kampf ein. Das Vermächtnis von Bobby Sands und seinen Mitkämpfern ist es, durch ihre Aktion dem Kampf gegen Unterdrückung und Ausbeutung, dem Kampf für den Abzug der britischen Truppen und die Wiedervereinigung Irlands, dem Kampf gegen imperialistische Beherrschung und für eine sozialistische Republik Vorbild und immerwährender Ansporn zu sein.
In den vergangenen Wochen starben dutzende Genossen in den Gefängnissen der Türkei im Kampf für die gleichen Rechte, für die auch die Gefangenen in Long Kesh ihr Leben ließen. Diesem Massaker müssen wir Einhalt gebieten. Die Forderungen der türkischen Revolutionäre nach politischem Status müssen erfüllt werden, wie es auch die republikanischen Gefangenen durch ihren Kampf erreichten.
Bobby Sands schrieb am zwölften Tag seines Hungerstreiks: „I am making my last response to the whole vicious inhuman atrocity they call H-Block. But, unlike their laughs and jibes, our laughter will be the joy of victory and the joy of the people, our revenge will be the liberation of all and the final defeat of the oppressors of our aged nation.“
Das Gedenken an ihn und die anderen neun Genossen, die 1981 ums Leben kamen, bestärkt uns fortwährend im Kampf gegen die imperialistische Unterdrückung und Knebelung der Völker.
5. Mai 2001 Antiimperialistische Koordination
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Gedenkveranstaltung für Bobby Sands
Sonntag 6. Mai, 18:30
Vorstadtzentrum XV
Meiselstrasse 46/4, 1150 Wien