Internationale Konferenz gegen das Irak-Embargo
Einer Einladung des Wahrheitskomitees Baytol Himka folgend, begab sich eine Delegation der Antiimperialistischen Koordination nach Baghdad, um vom 6. bis 10. Mai an einer internationalen Konferenz gegen das Embargo, dem der Irak seit nunmehr zehn Jahren unterworfen ist, teilzunehmen.
Delegierte aus mehr als fünzig Ländern, vor allem aus der Peripherie des Imperiums, fanden sich auf der Konferenz ein. Alle brachten ihre vollste Solidarität mit dem irakischen Volk aufgrund der unsäglichen Leiden, denen es unterworfen ist, zum Ausdruck, ebenso wie mit Regierung und Armee, die trotz des starken Drucks die Souveränität des Landes und die elementaren Interessen des Volkes weiterhin gegen die imperialistische Erdrosselung verteidigen.
Welche Kritik auch immer an die Regierung Saddam Husseins gerichtet werden kann, so haben wir es doch als unsere Pflicht erachtet, nicht nur unsere Solidarität in den Irak mitzubringen, sondern auch die Versicherung, dass sich die Antimperialistische Koordination im Rahmen ihrer Möglichkeiten sowohl für die Aufhebung des Embargos gegen den Irak und viele andere Länder einsetzen wird, als auch dafür dem Imperialismus und Kolonialismus ein Ende zu setzen.
Das war der Geist der Rede, die einer unsere Genossen auf besagter Konferenz gehalten hat und die auf große Zustimmung gestoßen ist, vor allem von Seiten der asiatischen und afrikanischen Delegationen, mit denen auch freundschaftliche Kontakte geschlossen werden konnten.
Bei ihrem Aufenthalt konnte unsere Delegation auch mit eigenen Augen die schrecklichen Ergebnisse der Bombardements sehen, die von der imperialen Koalition unter Führung der USA mehrmals durchgeführt worden waren. Sie sah auch die Beweise für die an unschuldigen Menschen durchgeführten Massaker und konnte mit eigenen Augen sehen, dass am irakischen Volk ein Genozid vollbracht wird: es fehlt an Medikamenten, Lebensmitteln, Babymilch, Ersatzteilen für die Industrie. Die Löhne sind auf ein schier unglaubliches Niveau gesunken. Doch wir konnten auch feststellen, wie tief die Wut auf die USA und ihre regionalen Verbündeten sitzt und wir sahen die ersten Anzeichen einer Erholung der Wirtschaft und des Alltagslebens, die auf eine Wiedergeburt dieses gezeichneten Landes hoffen lässt. Ein gezeichnetes aber nicht isoliertes Land. Die Teilnahme an der Konferenz hat uns ermöglicht zu sehen, wie groß die Sympathie mit diesem Land ist und wie zahlreich die antiimperialistischen Kräfte sind, die Widerstand leisten und für eine gerechtere Welt kämpfen. Es sind dies nicht nur Bewegungen und Parteien aus der marxistischen Tradition, sondern auch progressive Kräfte unterschiedlichster Herkunft und Natur, seien diese laizistisch oder religiös, intellektuell oder volkstümlich.
Wir sind stolz, dass einige dieser Kräfe am kommenden Antiimperialistischen Sommerlager teilnehmen werden, das so noch breiter und pluralistischer sein wird, als es im vergangenen Jahr war.
Antiimperialistische Koordination
13. Mai 2001