Flugblatt vom Komitee gegen Isolationsfolter
Traumhafte Strände, orientalische Märkte, zauberhafte Moscheen, günstige Preise, Gastfreundschaft vom Feinsten und – glückliche und zufriedene Menschen: So präsentiert sich die Türkei in den Katalogen als Urlaubsparadies.
Es stimmt auch, die Türkei ist ein schönes Land mit freundlichen Menschen, aber die Einnahmen aus dem Tourismus, das Geld, das die Touristen in der Türkei lassen, fließt direkt in die Aufrüstung von Polizei und Militär. Die Touristen bezahlen – ob sie wollen oder nicht – für Elend, Folter und Massenmord!
Millionen Menschen, die dazu veurteilt werden in Armut zu leben, eine enge Verbindung zwischen Militär, Mafia und Regierung, das ist die Türkei.
Und für die Menschen, die gegen dieses Unrecht aufstehen, die für ein besseres Leben eintreten, für die hat der faschistische türkische Staat Militärgerichte, Zensur, Gefängnisse, Folter, Todesschwadronen und Verschwindenlassen.
In vorderster Front des Kampfes der Völker in der Türkei stehen die politischen Gefangenen. Gegen sie richtet sich auch der ganze Hass des türkischen Staatsapparats. Nicht genug, dass seit 1980 Folter, Verweigerung medizinischer Behandlung, Überfälle und Ermordung durch „Sicherheitskräfte“ 870 politischen Gefangenen das Leben gekostet hat, auf Wunsch von EU, USA und Internationalen Währungsfonds beschloss die türkische Regierung die Einführung von Isolationsgefängnissen.
Dagegen setzen die politischen Gefangenen und ihre Angehörigen die einzige Waffe ein, die sie haben: ihre eigenen Körper. Seit dem 20. Okt. 2000, also seit 212 Tagen kämpfen sie mit einem Todesfasten gegen die KZ-artigen Isolationsgefängnisse, gegen Folter und Faschismus und für Demokratie, Unabhängigkeit und das Recht auf Widerstand. Die Antwort des türkischen Staats waren Massenmord und noch mehr Folter. Bei einem Überfall auf 22 Gefängnisse wurden vom 19. – 22. Dez. 2000 28 politische Gefangene brutal ermordet – 6 Frauen wurden bei lebendigem Leibe verbrannt. Bis heute haben mehr als 53 Menschen ihr Leben im Todesfasten verloren, Dutzenden wurde mit Zwangsernährung ihre Erinnerung geraubt – sie leben noch, aber als „lebende Tote“.
In der Türkei gibt es keine Demokratie!
Ein Urlaub in der Türkei ist ein Urlaub im Blut!
Was kann das für ein Urlaub sein, wenn neben Dir Menschen im Elend zu Grunde gehen? Was kann das für ein Urlaub sein, wenn neben Dir Menschen zu Tode gequält werden?
Mach Dich nicht mitschuldig an den Massakern! Mach keinen Urlaub in der Türkei! Die Devisen aus dem Tourismus fließen direkt in Waffenkäufe und finanzieren die blutige Unterdrückung.