Unterstützt den Generalstreik der Textilarbeiter in Bangladesh
26. Juni 2001
Für den 1. Juli hat die Nationale Textilarbeiterföderation (NGWF) 1,6 Millionen vornehmlich weibliche TextilarbeiterInnen zu einem Generalstreik aufgerufen, der Bangladesh erschüttern wird. Die Textilindustrie ist zum bei weitem wichtigsten Sektor der krisengeschüttelten Wirtschaft dieses extrem armen Landes aufgestiegen und stellt 76% aller Exporte.
Währenddessen verschlechtern sich die Lebensbedingungen der dort beschäftigten Lohnsklaven zusehends: der Mindestlohn beträgt umgerechnet DM 32.- pro Monat (!), wird aber oft zu spät oder gar nicht bezahlt, die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit liegt zwischen 80 und 100 Stunden, es gibt weder gewerkschaftliche Rechte noch die elementarsten sozialen Rechte und Einrichtungen, wie Urlaub, Mutterschaftsregelung, Krankenversicherung usw. Zu all dem kommen noch die häufigen sexuellen Belästigungen.
Der Kampf der TextilarbeiterInnen konzentriert sich daher auf die unmittelbarsten Forderungen wie beispielsweise einen Mindestlohn von DM 65.-, eine Woche Urlaub pro Jahr, Gesundheitseinrichtungen, schulische Ausbildung für die Kinder und elementare Gewerkschaftsrechte.
Die sich verschärfende Überausbeutung des bengalischen Proletariats ist eine Folge der kapitalistischen Globalisierung. Wir rufen all jene die sich gegen die Globalisierung stellen dazu auf, den Kampf derjenigen, die am meisten von ihr betroffen sind, nämlich die Arbeiter und die Armen der unterdrückten Länder, zu unterstützen. (Schickt Solidaritätsadressen und dringend benötigte finanzielle Unterstützung an die unten angegebene Kontaktadresse.) Der Kampf gegen die Globalisierung kann nur als Kampf gegen Imperialismus und Kapitalismus geführt werden.
Gleichzeitig ist sich die NGWF der Wichtigkeit des antiimperialistischen Protests im Westen selbst bewusst und unterstützt die sich entwickelnde Bewegung, insbesondere das antiimperialistische Sommerlager in Assisi vom 28. Juli bis zum 5. August, das zu einem „Gipfeltreffen der Globalisierungsgegner“ aus genau jenen Ländern geworden ist, die vom ungezügelten globalen Kapitalismus am meisten betroffen sind. Für sie reicht die zwiespältige Haltung des „mainstreams“ der europäischen Protestbewegung, die für eine „Globalisierung von unten“, gezähmt durch die „Zivilgesellschaft“ eintritt, nicht aus. Die antiimperialistischen Kräfte aus der „Dritten Welt“ fürchten, dass diese NGO´s letztendlich wieder vom System kooptiert und als dessen linke Flankendeckung dienen werden, wie es bereits teilweise passiert ist. Es gilt: „Wer vom Imperialismus nicht sprechen will, soll auch von der Globalisierung schweigen.“
In diesem Sinn rufen wir nochmals dazu auf den selbständigen Block der Antiimperialisten in der Demonstration gegen den WEF-Gipfel in Salzburg am 1. Juli, die zeitgleich mit dem Generalstreik stattfindet, zu unterstützen und an ihm teilzunehmen: Die sechs Forderungen des Generalstreiks der Textilarbeiter