Aufruf zum internationalen Aktionstag anlässlich des 1. Jahrestages der Intifada
Ein Jahr des verzweifelten doch unbeugsamen Kampfes der Steine gegen die High-Tech-Armee:
Das Palästinensische Volk verlangt nach unserer Unterstützung!
Aufruf zu internationalen Solidaritätsaktionen für das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes am ersten Jahrestag der neuen Intifada
Ein Jahr währt nun schon die neue Intifada, der Volksaufstand der Palästinenser, gegen die israelische Besatzung. Das, was in den westlichen Medien als ein unvernünftiger Krieg zwischen fanatischen Vertretern extremistischer Religionsgemeinschaften dargestellt wird, ist nichts anderes als der verzweifelte Kampf eines in seiner Existenz bedrohten, jeglicher Lebensgrundlage zunehmend beraubten Volkes gegen eine bestens ausgerüstete und vom Westen finanzierte Besatzungsarmee. Nur die Verzweiflung des leidgeprüften palästinensischen Volkes kann erklären, warum dieser ungleiche Kampf wider jede vermeintliche Vernunft nun schon ein Jahr lang andauert. Und es ist diese Verzweiflung, die unmissverständlich aufzeigt, dass das palästinensische Volk ganz offensichtlich keine andere Wahl hat.
Die Palästinenser sind eines der von der Weltherrschaft der USA und ihrer Verbündeten in Europa und Japan am schwersten getroffenen Völker. Ihnen wird nach wie vor das elementare demokratische Recht auf Selbstbestimmung von der Kolonialmacht Israel verweigert, die die Palästinenser als billige Arbeitskräfte ausbeutet und sie zu einem Leben im extremen Elend und unter dem rassistischen Terror der Besatzung verdammt.
Tagtäglich setzen die zionistischen Besatzungstruppen ihr Massaker am palästinensischen Volk fort, das nicht aufgehört hat Widerstand zu leisten. Die westlichen Medien rechtfertigen die israelischen Verbrechen mit dem Hinweis auf die „palästinensische Gewalt“. Sie kehren dabei die Tatsachen einfach um, denn ohne die Okkupation bedürfte es auch keines Widerstands. Dabei handelt es sich um einen Kampf David gegen Goliath in dem sich die Palästinenser mit Steinen und Gewehren gegen hochentwickeltes Kriegsgerät wie Panzer, Hubschrauber und sogar Kampfflugzeuge verteidigen müssen, das in feiger Art und Weise gegen die zivile Bevölkerung eingesetzt wird. Bald tausend Palästinenser wurden bereits von der Armee und den faschistischen Siedlern getötet, darunter viele Kinder und Säuglinge. Und die Zahl der Toten steigt unaufhörlich. Zehntausende wurden – oft absichtlich – so verwundet, dass sie für ihr ganzes Leben behindert sein werden.
Zehn Jahre lang hofften die Palästinenser auf einen dauerhaften Frieden mit Israel und machten dafür alles menschenmögliche. Ihre Führung akzeptierte die denkbar ungünstigsten Bedingungen. Während sie Israel anerkannte und so die zionistische Eroberung palästinensischen Landes sanktionierte, wurde im Gegenzug nicht einmal die UN-Entschließung 242 durchgeführt, die den vollen Rückzug Israels aus den 1967 besetzten Gebieten Westjordanland und Gaza vorsieht. Alle diese Zugeständnisse an den Aggressor stellten sich als zwecklos heraus.
Zurückschauend wird klar, dass es Israel niemals um Frieden ging. Die jüdische Besiedlung der besetzen Gebiete wurde weder gestoppt noch gedrosselt, sondern im Gegenteil sogar beschleunigt. Die Zerstörung palästinensischer Häuser und der Landraub setzte sich fort. Palästinensischer landwirtschaftlicher Boden wurde und wird absichtlich zerstört und die Wirtschaft durch die ständigen Abriegelungen der besetzten Gebiete stranguliert. Der palästinensische Anteil am knappen Wasser sinkt ständig, so dass die Siedler ihre grünen Gärten sprenkeln können während den Palästinensern nicht einmal genug Trinkwasser zur Verfügung steht. Die besetzen Gebiete wurden durch weitere Militärstraßen und -einrichtungen zunehmend zerstückelt und die freie Bewegung speziell nach Jerusalem in einem bisher nicht bekannten Ausmaß eingeschränkt. Das ist nicht das Verhalten einer Macht, die nach Frieden strebt. Vielmehr zielt Israel auf die Vervollständigung der zionistischen Besetzung Palästinas ab, was die Vorbereitung auf Krieg einschließt.
Mit der neuen Intifada zeigt das palästinensische Volk, dass es nicht mehr bereit ist einen falschen Frieden zu akzeptieren, der nur dazu dient ihre fortgesetzte Auslöschung als Nation zu verdecken. Sie ist das Fanal für den Beginn eines neuen Befreiungskampfes.
Die Intifada ist nicht nur ein Schrei nach der unerlässlichen internationalen Solidarität. Sie ist gleichzeitig auch Vorbild und Anstoß für alle jene Kräfte der Welt, die die Interessen des einfachen Volkes vertreten, den Kampf gegen die neoliberale Globalisierung als globale Intifada gegen den westlichen Kapitalismus und Imperialismus zu führen.
Wir rufen dazu auf, am 28. September, am ersten Jahrestag der neuen Intifada weltweit Protestkundgebungen abzuhalten sowie gleichzeitig Solidaritätsdelegationen ins besetzte Palästina zu entsenden, die die internationale Unterstützung für den Kampf des palästinensischen Volkes zum Ausdruck bringen sollen.
Stoppt das Massaker in Palästina – unterstützt die Intifada!
Sofortiger Rückzug der zionistischen Besatzungstruppen!
Recht auf Rückkehr für alle palästinensischen Flüchtlinge!
Für das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes einschließlich dem Recht zur Errichtung eines unabhängigen und souveränen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt!
Antiimperialistische Koordination, 16. August 2001
Bisher sind uns Proteste in folgenden Städten bekannt. Wir bitten uns über weitere Aktionen zu informieren:
Wien, Österreich
Hamburg, Deutschland
Gera, Deutschland
Bremen, Deutschland
Perugia, Italien
Mexiko Stadt, Mexiko
Lomà©, Togo
Dallas, USA
Houston, USA
Kopenhagen,Dänemark
Odense, Dänemark
Aarhus, Dänemark
Moskau, Russland
Quito, Ecuador
Internationale Unterstützer:
Demokratische Volksliga Sierra Leone
Saddam Hussein Stiftung für Afrika
Afrikanisches Symposium über den Irak
Treue zu Mensch und Erde, Libanon
Revolutionär Kommunistische Liga, Österreich
Revolutionär Kommunistische Liga – Thüringen, Deutschland
Antiimperialistische Koordination
Rote Aktion, Duisburg, Deutschland
Frieden Jetzt Chemnitz e.V., Deutschland
Gestoras Pro-Amnistia, Baskenland
Euskal Herriko Internazionalistak, Baskenland
Zeitung „Nuestra Palabra y Mocri“, Mexiko
Kommunistische Arbeiterpartei, Dänemark