Aufruf der Internationalen Jugoslawien Solidarität
„Nein!“ zur NATO-Intervention in Mazedonien
In den vergangenen Tagen rückten mehr als 3500 NATO-Soldaten in die FYR Mazedonien ein um dort ihre Operation „Essential Harvest“ („Wesentliche Ernte“) durchzuführen. Das vorgebliche Ziel dieser Operation ist es, innerhalb von 30 Tagen die von der albanischen terroristischen Organisation UCK freiwillig abgegebenen Waffen einzusammeln, zu registrieren, nach Griechenland zu bringen und dort zu vernichten. Damit soll, so behaupten die NATO-Politiker, ein seit einem halben Jahr von albanischen Terroristen geführter Krieg niederer Intensität („low intensive war“) gegen die mazedonische Bevölkerung beendet und sein Umschlagen in einen großen Balkankrieg auf dem Territorium Mazedoniens, der die Nachbarstaaten wie Griechenland, Albanien, Bulgarien, Türkei, Serbien, u.a. einbeziehen würde, verhindert werden. Die NATO gibt sich also erneut als Friedensstifterin aus, die auf der Basis der Neutralität selbstlos einer angeblich bedrohten Bevölkerungsgruppe (den mazedonischen Albanern) zu Hilfe eilt, indem sie in einem Land interveniert, das weder ihrem Bündnis angehört, noch um eine solche „Hilfe“ gebeten hat. Die Zustimmung der mazedonischen Regierung konnte erst nach monatelangen diplomatischen Manövern in Verbindung mit Erpressung und offenem militärischen Druck auf der Grundlage eines sogenannten „Befriedungsplans“, der die Souveränität Mazedoniens weitgehend außer Kraft setzt, erzielt werden.
Die Brandstifter als Feuerwehr
Fragen wir einmal, was sind das für „Rebellen“, die in Mazedonien seit einem halben Jahr Terror verbreiten, indem sie friedliche Ortschaften überfallen, Bombenanschläge gegen öffentliche Gebäude und Kirchen durchführen, mazedonische Bürger töten, kidnappen und verschleppen? Woher kommen ihre Waffen und Ausrüstung? Wo liegen ihre Stützpunkte?
– Angeblich handelt es sich dabei um Befreiungskämpfer, die sich für die Rechte einer unterdrückten Minderheit einsetzen. Doch das stimmt nicht!
Die Ziele dieser Organisationen sind zutiefst rassistisch und nationalistisch und befinden sich in der Tradition der Nazikollaborateure und Mussolini-Faschisten der 30er und 40er Jahre, was sowohl an ihren Abzeichen, Uniformen und Ritualen, als auch an ihrer Forderung nach Herstellung eines „Großalbanien“ sichtbar wird.
In Wirklichkeit gibt es auf all diese Fragen nur eine einzige Antwort mit vier Buchstaben: NATO!
NATO-Staaten haben diese Terrororganisationen herangezüchtet!
NATO-Staaten haben ihre führenden Kämpfer ausgebildet!
NATO-Staaten haben sie bewaffnet, eingekleidet und ausgerüstet!
NATO-Staaten kontrollieren und decken jede einzelne ihrer terroristischen Aktionen und gewähren ihnen Unterschlupf!
Die NATO ist gegenwärtig weltweit die größte und gefährlichste terroristische Organisation. Mit ihrem 78tägigen Bombenterror gegen Jugoslawien im Frühjahr 1999 hat sie den albanischen UCK-Banditen das Kosovo zur freien Verfügung überlassen, die dort seitdem ihre ungezügelte Terrorherrschaft errichten konnten. Hunderttausende Einwohner des Kosovo wurden durch die „ethnische Reinigung“ der UCK unter NATO-Aufsicht vertrieben. Tausende wurden von ihnen ermordet, vergewaltigt, verschleppt und eingesperrt.
Anstatt die UCK zu entwaffnen und aufzulösen, wozu sich die NATO im Waffenstillstandsabkommen vom Juni 1999 verpflichtet hatte, wurde sie lediglich in „Kosovo Schutzcorps“ (KPC) umbenannt und als reguläre Polizeieinheit eingesetzt, um dann in Mazedonien als UCK, wie Phönix aus der Asche, neu zu entstehen. Einige veraltete Waffen wurden eingesammelt und von der NATO gegen modernes Gerät eingetauscht. So wurde das Kosovo zur Ausgangsbasis weiterer terroristischer Aktionen gegen die Nachbarstaaten, vor allem gegen Südserbien, aber dann, seit etwa einem halben Jahr, bevorzugt Mazedonien. Dabei sind die von Deutschland und den USA kontrollierten Zonen von besonderer Bedeutung, da ohne deren Mitwirkung der grenzüberschreitende Terrorismus gar nicht möglich wäre. Versuche der betroffenen Staaten, ihre Bürger vor den Terrorangriffen zu schützen, wurden von den NATO-Staaten mit allen Mitteln unterbunden. Im Fall Jugoslawiens/Serbiens mit Erpressung, Bomben, Sanktionen und schließlich dem von der CIA und anderen NATO-Geheimdiensten organisierten „demokratischen Putsch“ um ein NATO-freundliches Regime in Belgrad an die Macht zu bringen. – Nicht zuletzt wegen seines entschlossenen Vorgehens gegen den albanischen separatistischen Terrorismus sitzt heute der ehemalige Präsident Jugoslawiens Slobodan Milosevic im NATO-Gefängnis in Den Haag.
Die Regierung der FYR Mazedonien, die sich bislang der NATO gegenüber außerordentlich kooperativ verhalten hat, muss jetzt erfahren, dass selbst diese Haltung ihr heute nichts mehr nützt. Ihr Land steht als nächstes auf der Speisekarte der NATO und dazu soll es nach dem Willen der NATO entweder in verschiedene Zonen aufgeteilt oder im Inferno eines Bürgerkrieges völlig zerschlagen und die einzelnen Teile unter den Nachbarstaaten aufgeteilt werden. So beklagte sich kürzlich der Ministerpräsident der FYR Mazedonien Georgevski in einem Brief an den Generalsekretär der UNO darüber, dass das „Kosovo Schutzcorps“ als eine Organisation, die formal der UNO untersteht, seinem Land den Krieg erklärt habe.
Der Widerstand wächst
Bereits mehrfach hat in den vergangenen Wochen die Bevölkerung Mazedoniens in spontanen Aktionen ihren Protest gegen die unhaltbare Situation in ihrem Land zum Ausdruck gebracht. Sie macht vor allem die NATO-Staaten, besonders die USA, Deutschland, Großbritannien u.a. dafür verantwortlich. Auf den Einmarsch der NATO-Truppen antworteten sie mit Blockadeaktionen an den Grenzübergängen, um die sofortige Freilassung ihrer von UCK-Terroristen verschleppten Freunde, Nachbarn oder Familienangehörigen durchzusetzen. Sie wissen, dass die NATO-Truppen nicht als Friedensstifter, sondern als Besatzer kommen. Nach Bosnien und Kosovo soll jetzt in Mazedonien das dritte NATO-Protektorat auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien errichtet werden. Die NATO-Walze unter dem Kommando der USA und EU schiebt sich weiter in Richtung Osten voran. Dazu müssen zunächst mal die widerspenstigen Balkanvölker unterworfen werden. Ob diese Pläne der Herrschenden so aufgehen, liegt auch an uns.
Deswegen gilt:
Unterstützen wir die freiheitsliebenden Balkanvölker in ihrem gerechten Kampf gegen NATO-, EU- und USA-Diktat!
NATO UND BUNDESWEHR – RAUS AUS DEM BALKAN!
Hamburg, den 27.08.2001
INTERNATIONALE JUGOSLAWIEN SOLIDARITÄT