Erklärung der Afghanen in Österreich
Am 7. Oktober 2001 wurde Afghanistan mitten in der Nacht durch amerikanische und britische Bomber überfallen. Diese Bombardements dauern bis zum heutigen Tag ununterbrochen an. Durch die Angriffe der USA und Englands wurden Tausende wehrlose Menschen, vor allem Kinder, Frauen und Alte getötet. Die Infrastruktur den meisten großen Städte Afghanistans wurde dadurch zerstört. Selbst die Verteilerzentren der Hilfsorganisationen sind von den Bomben nicht verschont geblieben. Sogar die Spitäler der Provinzen Kandahar und Herat wurden getroffen. Aus Angst vor dem Tod aus der Luft können sich die Menschen nicht frei bewegen und sind gezwungen sich in selbst errichteten Bunkern und Höhlen zu verstecken. Die hygienische Bedingungen sind himmelschreiend. Die Wasserversorgung ist völlig zusammengebrochen. In den wenigen verbliebenen Häusern der Städte gibt es durch die Detonationen der schweren Bomben keine Fenster mehr, die Schutz vor der hereinbrechenden Kälte bieten würden. Millionen unserer Landsleute wurden gezwungen aus den Städten auf das Land und in die Grenzregionen zu flüchten. Es herrscht Hunger. Verschiedene Epidemien greifen um sich, ohne dass es für die Flüchtlinge medizinische Betreuung gäbe. Die Kinder sind davon am meisten betroffen. Ihre Lage ist hoffnungslos.
Wir fordern den sofortigen Stopp der Bombardements gegen Afghanistan! Wir rufen alle friedlich gesinnte Länder und Völker der Erde dazu auf, sich diesen Appell zu Herzen zu nehmen und die USA zur Einstellung ihrer Aggression gegen unser wehrloses Volk zu zwingen.
Afghanen gegen den Krieg
Wien, 9. November 2001
