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Die französisch-israelischen Nuklearkooperation

8. Februar 2002

In einem Dokumentarfilm des israelischen Fernsehens (Zweiter Kanal), ausgestrahlt am 14. November 2001, deckte der heutige israelische Außenminister Shimon Peres auf, wie Frankreich im Jahr 1956 Israel einen Nuklearreaktor zur Verfügung stellte. In dem Dokumentarfilm, der unter dem Titel „Die versteckte Bombe“ ausgestrahlt wurde, erzählt Schimon Peres, dass Frankreich Israel „nicht nur mit einem Reaktor beliefert hat, sondern auch mit dem notwendigen Uran“. Die Verhandlungen über den Atomreaktor fanden am Rand der Vorbereitungsverhandlungen für den gemeinsamen Angriff auf Ägypten statt, der von den zwei Ländern gemeinsam mit England ausgeführt wurde (der Suez-Krieg). Zu dieser Zeit war Peres der Generaldirektor des Nuklearprogramms im israelischen Verteidigungsministerium und unterhielt feste Bindungen mit der damaligen sozialdemokratischen französischen Regierung unter dem Vorsitz von Guy Mollet. Dank der französischen Hilfe konnte Israel die Nuklearanlage in Dimona in der Negev-Wüste nach dem Modell der französischen Anlage Saclay bauen. Frankreich, das damals mit dem Aufstand in Algerien konfrontiert war, sah in Israel einen strategischen Partner gegen die antikoloniale Bewegung, auf deren Seite Nassers Ägypten stand. Die nukleare Kooperation zwischen den beiden Staaten dürfte auch nach der Machtübernahme de Gaulles trotz seiner Opposition fortgesetzt worden sein. Die Dokumentation zeigt weiters, dass Israel von Frankreich verlangte, die neu gekauften Mirage-Flugzeuge mit den notwendigen Geräten zu bestücken, die diese zum Abwerfen von Atombomben befähigen. Israel besitzt heute zwei Atomreaktoren, den im Negev und einen zweiten in Nachal Sorek, südlich von Tel Aviv. Israel ist eines der wenigen Länder, die es ablehnen, das internationale Abkommen über die internationale Kontrolle der Atomenergie zu unterzeichnen.

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