Milosevic als Dimitrov des 21. Jahrhunderts
Die Medien wissen nicht mehr, wie sie auf Milosevic´ Anklage gegen die Nato reagieren sollen. Um zu verhindern, dass das konstruierte Amalgam aus Lügen unter den vor der Weltöffentlichkeit dargelegten Argumente Milosevic´ zusammenbricht, werden die bereits widerlegten Fälschungen einfach bis zum Erbrechen wiederholt und aufgebläht, zum Beispiel:
Das Bild von Trnopolje, dass um ein serbisches KZ zu belegen, einen abgemagerten Mann hinter einem Stacheldraht zeigt, flimmert immer wieder über die Fernsehschirme. Und das trotz der Tatsache, die allen Journalisten bekannst sein müsste, dass das Foto von innerhalb der Abzäunung gemacht wurde!
Das angebliche Massaker von Racak, das als unmittelbare Legitimation des Nato-Angriffs diente, obwohl sowohl die gerichtsmedizinische Kommission unter der Leitung der finnischen Ärztin Helena Ranta als auch der deutsche General und Mitarbeiter der OSCE Heinz Loquai einwandfrei belegen konnten, dass es sich um ein Gefecht zwischen UCK und jugoslawischen Truppen handelte.
Milosevic wird weiterhin als blutrünstiges Monster dargestellt, auf dessen Argumente man nicht zu hören brauche (die zum Teil nicht oder nur entstellt wiedergegeben werden).
Doch auch wenn die Front der gleichgeschalteten Medien geschlossen bleibt, so ist es Milosevic doch gelungen für alle diejenigen, die noch einen Funken kritischen Geistes bewahrt haben, den Versuch der Nato, sich mit diesem politischen Schauprozess die Absolution für ihre Aggression zu erteilen, abzuwehren und die Nato anzuklagen:
…· Das Tribunal ist illegitim weil es von den Aggressorstaaten initiiert wurde und überdies dem Statut der UNO widerspricht. Es macht den Täter zum Richter.
…· Die vom Westen und insbesondere von Deutschland und Österreich forcierten Abspaltungen unter dem Deckmantel des „Selbstbestimmungsrechtes“ mussten und sollten zum Bürgerkrieg führen, denn die jugoslawischen Nationalitäten lebten völlig vermischt.
…· Den Serben wurde eben dieses Selbstbestimmungsrecht in Kroatien und Bosnien-Herzegowina systematisch verweigert.
…· Trotz aller Schwächen war Jugoslawien die einzig mögliche Form des friedlichen Zusammenlebens und der Selbstbestimmung der verschiedenen Nationalitäten.
…· Die vielgestaltete Aggression gegen Jugoslawien diente einzig den geostrategischen Interessen des Westens. Jeder, der es wagt, sich gegen die Tyrannei der „Neuen Weltordnung“ aufzulehnen und auf Selbstbestimmung und Souveränität zu bestehen, wird daher mit allen Mitteln in die Knie gezwungen.
Mit Milosevic steht das ganze jugoslawische und serbische Volk unter Anklage wegen Widerstand gegen den Neokolonialismus. Trotz zahlreicher früherer Fehler, hat sich Milosevic als würdiger Verteidiger nicht nur seines Volkes, sondern aller um die Befreiung gegen die globale Diktatur des Imperialismus ringenden Völker erwiesen.