6. April, Dortmund
Samstag, 6. April 2002
Treffen um 12.00 Uhr in Dortmund gegenüber dem Hauptbahnhof
Abschlusskundgebung auf dem Friedensplatz
Die israelische Besatzung löst kein Problem, sie ist das Problem.
Die ganze Welt spricht heutzutage vom „Kampf gegen den Terrorismus“. Seit 1967 leidet das palästinensische Volk unter der israelischen Besatzungsmacht, welche noch immer, entgegen sämtlicher UN-Resolutionen, die Westbank und den Gazastreifen besetzt hält. Besatzung stellt die schlimmste Form von Terrorismus dar.
Seit mehr als 18 Monaten dauern die Bluttaten des israelischen Militärs gegen die palästinensische Zivilbevölkerung an. Vor den Augen der Welt und mit steigender Brutalität vollzieht sich ein systematischer Völkermord.
Seit Freitag letzter Woche werden palästinensische Städte, Dörfer und Flüchtlingslager von der israelischen Vernichtungsmaschinerie gestürmt. Der palästinensische Präsident Arafat wird in seinem Amtssitz in Ramallah belagert und beschossen. Die palästinensische Bevölkerung in den besetzen Gebieten lebt unter entsetzlichem Terror und ständiger Bedrohung:
Schuldlose Zivilisten werden öffentlich hingerichtet. Zivilisten werden als Schutzschilder benutzt. Hunderte wurden verschleppt und in Sammellager gesteckt. Krankenhäuser werden gestürmt. Krankenwagen und Feuerwehr wird jede Aktion systematisch verwehrt. Verletzte verbluten. Wasser und Strom sind abgestellt. Greise und Kranke, Frauen und Kinder leiden unter Hunger, Durst und der fehlenden Grundversorgung. Grundnahrungsmittel sind wegen der Ausgangssperre nicht erhältlich. Läden, Wohnhäuser und öffentliche Einrichtungen werden von den Soldaten geplündert, gesprengt und in Brand gesteckt. Das israelische Militär macht weder vor christlichen und islamischen heiligen Städten, noch vor Kirchen und Moscheen halt.
Die Presse und internationale humanitäre Organisationen werden an der Ausübung ihrer Arbeit gehindert, um diesen Völkermord auch weiterhin unter dem Deckmantel der „Selbstverteidigung“ zu verbergen.
Die eklatante Missachtung der Menschenrechte und aller Regeln einer zivilisierten Welt hat inzwischen zahlreiche Regierungen weltweit, allen voran Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, dazu veranlasst, auf verschiedenen Ebenen aktiv zu werden. Die Reaktionen reichen hierbei von der deutlichen Ermahnung bis hin zum Abbruch der parlamentarischen Beziehung zu diesem Aggressorstaat.
Die Weltgemeinschaft der Völker droht dauerhaft in unversöhnliche Lager zu zerfallen.
Das Recht des Stärkeren darf nicht Prinzip internationaler Politik sein.
Wir fordern:
– Durchsetzung der UN-Resolution 1402 vom 30. März 2002, die den sofortigen Rückzug des israelischen Militärs aus den palästinensischen Städten fordert,
– Entsendung internationaler Schutztruppen in die palästinensischen Gebiete,
– Freilassung aller Verschleppten,
– sofortige Entsendung humanitärer Hilfe und Sicherung der medizinischen Grundversorgung für die palästinensische Bevölkerung,
– internationale Sofortmaßnahmen zum Wiederaufbau der zivilen Infrastruktur.
Des Weiteren ist die internationale Gemeinschaft aufgefordert, Druck auf Israel auszuüben, um sämtliche UN-Resolutionen hinsichtlich der Räumung der besetzten Gebiete, des Rechtes auf Selbstbestimmung und der Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt sowie des Rechtes der palästinensischen Flüchtlinge auf Rückkehr durchzusetzen.
Veranstaltet von der Palästinensischen Gemeinde Dortmund
Unterstützt durch:
Verein arabischer Ärzte NRW, Deutsch-Syrische Ärztegemeinschaft, Verein palästinensischer Ärzte und Apotheker NRW, Islamischer Bund Dortmund e.V., Verein der Kulturfreunde Dortmund e.V., VMS Uni Dortmund, Anadolu Moschee, Islamischer Bund Hagen, IRAB e.V.