Bewegung gegen den drohenden Überfall auf Irak angekündigt
Vom 3.-10. August fand in Assisi unter dem Titel „Antiimperialistisches Sommerlager“ ein Treffen von Globalisierungsgegner aller fünf Kontinente statt. Im Zentrum der Debatten stand der von den USA unter dem Titel „Terrorbekämpfung“ ausgerufenen Krieg – der einhellig als Versuch verstanden wurde, jegliche Opposition gegen die imperiale Vorherrschaft der USA zu ersticken.
Gleich zu Beginn versuchte die Polizei den Antifaschisten und Kämpfer gegen die Pinochet-Diktatur Jaime Yovanovic Prieto, der nach wie vor vom chilenischen Regime per internationalem Haftbefehl gesucht wird, in Gewahrsam zu nehmen. Nachdem seine Auslieferung vom Lager abgelehnt wurde und die Polizei mit gewaltsamer Ergreifung drohte, suchte er vom Heiligen Franziskaner-Konvent aus, in den er sich geflüchtet hatte, um politisches Asyl an. Während Pinochet und seine Foltergeneräle noch immer frei sind, wurde Prieto nach Südafrika abgeschoben – für die Veranstalter eine klare Verletzung des antifaschistischen Auftrags der italienischen Verfassung.
Das Lager sprach sich gegen die zunehmende Einschränkung der demokratischen Rechte, inklusive des Rechts auf Widerstand gegen koloniale Okkupation und Diktatur, aus. Vertreter von palästinensischen, türkischen, kurdischen, kolumbianischen und baskischen Befreiungsbewegungen, die die EU auf ihre Schwarze Liste gesetzt hatte, wiesen den Vorwurf des Terrorismus zurück und klagten postwendend die USA und ihre Verbündeten des Staatsterrors sowie der Ausbeutung der Völker der Dritten Welt an.
Die Veranstaltung schloss mit der Vereinbarung zahlreicher internationaler Protestaktionen, unter anderem in Unterstützung der Intifada und gegen Krieg der USA gegen den Irak.