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Freiheit und Asyl für den chilenischen Antifaschisten Jaime Yovanovic Prieto!

21. August 2002

Am 20. August teilte uns das chilenische Innenministerium mit, dass Jaime Yovanovic Prieto in Johannesburg, wohin er am 6. August von den italienischen Behörden abgeschoben worden war, im Gefängnis sitzt. Jaime kam nach Italien, um am Antiimperialistischen Sommerlager teilzunehmen. Von Anbeginn des Lagers am 4. August an, versuchte die Polizei erfolglos sich Zutritt zu dem Gelände zu verschaffen und Jaime festzunehmen, worauf dieser im heiligen Konvent von Assisi Zuflucht nahm, und dort, unterstützt von einer offiziellen Delegation des Antiimperialistischen Sommerlagers, um Asyl ansuchte. Nichtsdestotrotz nahm die Polizei ihn ebendort mit der Genehmigung der Franziskaner in der Nacht des 5. August fest, und schob ihn sofort nach Südafrika ab, von wo aus er zuvor ganz legal über Amsterdam in das Schengen-Europa gelangt war.

Am 7. August schickte Prieto vom Flughafen von Johannesburg aus seine letzte Nachricht an das Antiimperialistische Sommerlager, in welcher er uns mitteilte, dass ihm die Behörden die Einreise ins Land verweigerten, und ihn nach 48 Stunden ausweisen würden. Da Jaime selbst nicht an eine Auslieferung an Chile glaubte, nahmen wir eine Abschiebung in die Niederlande als wahrscheinlichste Option an, da er von dort aus seinen legalen Aufenthalt in Europa begonnen hatte. Dafür war jedoch wiederum Geld für ein Flugticket erforderlich, welches zwar durch eine Spendensammlung im Lager aufgetrieben wurde, aufgrund des Abreißens des Kontaktes zu ihm, ihm aber unmöglich übermittelt werden konnte.

Trotz zahlreicher Versuche konnte kein Kontakt mehr hergestellt werden. In den folgenden Tagen antworteten die am Flughafen arbeitenden Beamten der Einwanderungsbehörde auf mehrere telefonische Anfragen, dass sie noch nie etwas von einem Jaime Yovanovic Prieto gehört hätten. Also nahmen wir an, dass er nach Ablauf der 48 Stunden tatsächlich ausgewiesen worden war. Doch warum hat er nicht versucht Kontakt mit uns aufzunehmen, als wir ihn für die Vorbereitung des Antrages auf politisches Asyl in Italien brauchten?

Wir versuchten immer wieder Kontakt mit dem südafrikanischen Innenministerium aufzunehmen, bis dieses schließlich am 19. August nach vielen Interventionen antwortete, dass es sich um diese Sache kümmern würde.

Am 20. August verbreiteten chilenische Nachrichtenagenturen, dass Jaime am 9. August verhaftet worden war, und die südafrikanischen Behörden bereits mit Chile über seine Auslieferung verhandelten. (In Chile liegt immer noch ein Haftbefehl gegen Jaime wegen seines antifaschistischen Widerstandes gegen die Pinochetdiktatur vor, und die gegen ihn bestehende Anklage beinhaltet auch Kapitalverbrechen.)

Wir rufen alle AntifaschistInnen und AntiimperialistInnen dazu auf, Mobilisierungen dafür zu starten, dass

1. Südafrika Jaime sofort freilässt
2. Jaime nicht an Chile ausgeliefert wird
3. Jaime politisches Asyl bekommt

Der Staat von Nelson Mandela kann nicht ein derartiges Verbrechen gegen einen antifaschistischen Kämpfer begehen! Wir rufen zu weltweiten Protestkundgebungen vor südafrikanischen Botschaften auf. Schickt Protestbriefe an:

Minister of Home Affairs:
Dr. M.G. Buthelezi

Director General, Dept. of Home Affairs
Private Bag X114, Pretoria, 0001

Tel: +27 (012) 314 8911
Fax: +27 (012) 323 2416
E-mail: dha@dbs1.pwv.gov.za

Kopien von Protestbriefen und Berichte über Protestkundgebungen bitte an:

libertad_para_jaime@antiimperialista.org

Antiimperialistische Koordination
21. August, 2002

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