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Mohammed Bakri über seinen Film „Dschenin“

27. September 2002

Rom, August 2002

„Wenn ein Unfall passiert, dann macht der Mensch zwei Phasen durch. In der ersten, unmittelbar nach dem Unfall, ist man sich noch nicht der Lage bewusst. Danach begreift man was geschah und hier kommt der Schock. Ich kann den Film nicht als Dokumentarfilm bezeichnen und will nicht, dass er so aufgefasst wird. Die Helden des Films sind die einfachen Lagereinwohner. Der Film zeigt die menschliche Dimension der Katastrophe und ihre Wirkung auf die Menschen als Menschen. Als ich dort war, waren die Leute in Jenin in der Schockphase und deren Verarbeitung. Auf dem Weg zum Lager und beim Ankommen dort, habe ich persönlich das Gefühl einer menschlichen (nicht politischen) Niederlage gehabt. Eine Niederlage als Mensch, eine Niederlage der Menschheit. Nachdem ich mit den Menschen im Lager redete, nachdem sie über die Geschichte und über ihren Eindruck erzählten, kam ich aus dem Lager mit einem Gefühl wie am Unabhängigkeitstag. Das Gefühl des Sieges. Des Sieges der Menschheit gegen die Militärmaschine. Auch mein Sieg als Mensch. Die Psyche der Lagereinwohner war der Gegensatz zum Ausmaß der Zerstörung und des Todes. Jenin ist der Sieg des Menschen. Heute kann ich sagen, dass der Film „Jenin“ für mich mein wichtigstes Werk ist“

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