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Aufruf zur internationalen Solidaritätsdelegation in den Irak

13. November 2002

Verteidigen wir den Irak um dem Imperialismus entgegenzutreten

Es gab Zeiten, da folgte dem Krieg der Frieden des Siegers. Seitdem sich die USA zum alleinigen Herrscher über die Welt aufgeschwungen haben, gibt es keinen Frieden mehr, der Krieg wurde zum Dauerzustand, Angriffskriege zur alltäglichen Verwaltungsaufgabe.
Mit Bushs neuer Doktrin des „präventiven Krieges“ nehmen die USA das Recht in Anspruch jede Bewegung, jede Regierung, jede Nation, jede Allianz, die sich weigert sich von der nordamerikanischen Tyrannei unterjochen zu lassen, anzugreifen.
In seinem Allmachtswahn macht sich das Weiße Haus gar nicht mehr die Mühe seine Strategie zu verschleiern. Offen fordern sie von allen anderen Völkern, insbesondere jenen der „Dritten Welt“, sich ihren nationalen Interessen unterzuordnen. Das ist reiner Imperialismus, wie selbst Scott Ritter, US-Marine-Soldat und Ex-Waffeninspektor im Irak, einräumen muss: die ärmsten Länder werden nicht nur gezwungen ihre Ressourcen einer Handvoll reicher Länder zugänglich zu machen, sondern müssen zu dieser Ausplünderung noch den Mund halten. Wer sich dagegen zur Wehr zu setzen wagt, muss sich auf einen Bombenregen, militärische Besetzung und Aushungerung gefasst machen.
Nach dem Krieg von 1991, nach durch zehn Jahren des Embargos verursachten unsagbarem Leiden, ist der Irak mit einer neuerlichen furchtbaren Aggression konfrontiert. Bush hat bekannt gegeben, dass er etwaige UN-Entschließungen, die ihm nicht ins Konzept passen, nicht akzeptieren und den Irak zu seinem militärischen Protektorat machen werde. Es ist nicht nur das Erdöl, das die amerikanischen Imperialisten interessiert. Nicht weniger wichtig ist es für sie, einer Regierung den Garaus zu machen, die sich weigert den Nahen Osten zu einer Provinz der USA zu machen. Wenn Bagdad fällt, so würden sich die Vereinigten Staaten angespornt fühlen in gleicher Weise in jedem Winkel der Erde zu intervenieren.
Vom Widerstand des Irak hängt nicht nur die Freiheit seinen Volkes, sondern auch aller anderen ab. So wie der Kampf gegen den Faschismus damals und in Palästina heute nicht nur legitim, sondern auch notwendig ist, so ist es auch die Verteidigung des Irak. Jede Äquidistanz käme einem stillen Einverständnis mit dem Weißen Haus, der mächtigsten Terrorzentrale aller Zeiten, gleich.
Wir rufen alle demokratischen und revolutionären Kräfte auf alles in ihrer Macht stehende zu tun, um den Krieg aufzuhalten und, sollte er dennoch ausbrechen, den Irak zu unterstützen. Die Bewegung gegen den Krieg muss entwickelt, die US-Regierung isoliert und bei ihren Kriegsvorbereitungen behindert werden. Zu diesem Zweck organisieren wir eine internationale Solidaritätsdelegation die sich ab dem Jahreswechsel in den Irak begeben wird und eine Staffel von weiteren Delegationen eröffnen soll.
Mehr als jemals zuvor bedarf das irakische Volk unserer Solidarität. Es darf nicht allein gelassen werden. Die Anwesenheit von Hunderten Aktivisten und Bürgern aus der ganzen Welt, bereit sich als „menschliche Schutzschilder“ für Spitäler, Schulen, Dörfer zur Verfügung zu stellen kann dem Widerstand des Volkes helfen und Sand in die angloamerikanische Kriegs- und Propagandamaschine streuen.

Stoppt den Krieg gegen den Irak!
Aufhebung des Embargos!
Keine europäische Beteiligung!
US-Truppen raus aus dem Golf!

Antiimperialistische Koordination, November 2002

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