Quelle: Haaretz, 11. Dezember 2002
Wie die israelische Zeitung „Haaretz“ berichtet, gab Sonya David-Elmalea, Sprecherin des israelischen Zensurkomitees am 11. Dezember 2002 an, dass der Film „Dschenin Dschenin“ verboten wurde, weil er angeblich „fiktive Ereignisse als Wahrheit darstelle“. Sie stellte fest, dass der Film die palästinensischen Behauptungen, israelische Soldaten hätten während der Schlacht um Dschenin ein Massaker begangen, begünstigen würde. Die israelische Öffentlichkeit könnte den Film als äußerst beleidigend empfinden und fälschlicherweise denken, dass israelische Soldaten willentlich und systematisch Kriegsverbrechen begehen würden, sagte sie.
„Dschenin Dschenin“ ist der jüngste Film des palästinensischen Filmemachers mit israelischer Staatsbürgerschaft Mohammad Bakri. Er behandelt die Ereignisse in dem palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin im April 2002 während und nach der Invasion der israelischen Armee. Neben Originalaufnahmen mit versteckter Kamera kommen zahlreiche Augenzeugen und Betroffene zu Wort. Der Streifen ist somit nicht nur ein wertvolles Originaldokument, sondern erhebt auch unmissverständlich Anklage gegen Israel.
Bakri hat angekündigt, Berufung gegen das Verbot einlegen zu wollen.