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„Anti-Kriegsbewegung muss sich gegen imperiale Weltordnung richten“

14. März 2003

Irak-Rückkehrer ruft zur Politisierung der Bewegung auf

Nach seinem zweiwöchigen Aufenthalt im Irak meinte Walter Ratley bei seiner Rückkunft nach Wien, dass für die Amerikaner der völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen den Irak schon beschlossene Sache sei. Sein Engagement sieht er als symbolischen Beitrag zur Stärkung und Politisierung der Anti-Kriegsbewegung, „die zwar Millionen auf die Straße gebracht hat, aber sich noch immer zu sehr auf den deutsch-französischen diplomatischen Widerstand verlässt“. Es seien nun massenhafte Blockaden gegen US-Militäreinrichtungen in ganz Europa notwendig. „Wenn die österreichische Regierung durch die stillschweigende Duldung von Überflügen und Landtransporten ihre verfassungsmäßigen Verpflichtungen verletzt – was der Fall zu sein scheint –, so müssen wir selbst aktiv werden.“ Doch ginge es nicht alleine um den Krieg gegen den Irak, sondern um eine auf extreme soziale Ungerechtigkeit aufgebaute kapitalistische Weltordnung, die die USA mit ihren Verbündeten durch ihren permanenten, präventiven Krieg gegen den Willen der Mehrheit der Weltbevölkerung durchsetzen wollten. „Sie sprechen vom Krieg gegen den Terror, doch in Wirklichkeit sind sie es, die die Welt terrorisieren.“

Waltraud Schauer, ebenfalls kürzlich aus dem Irak zurückgekehrt, unterstreicht die Wichtigkeit der Schutzschild-Mission. „Wir haben den Kriegstreibern ganz schöne Probleme bereitet“, zeigt sie sich zufrieden. Sie will abermals um ein Visum ansuchen und sich noch vor Beginn des Angriffs nach Bagdad begeben.

Derzeit befinden sich noch zwei österreichische Kriegsgegner im Irak. Obwohl in den letzten Tagen aufgrund eines Konfliktes mit dem Initiator der Aktion viele Schutzschilde abgereist waren, scheint eine unbestimmte Zahl von AktivistInnen unbeirrt zu verharren. Alexander Muth warf O´Keefe in einer Stellungnahme aus Bagdad vor, er hätte den autoritären Stil eines US-Soldaten beibehalten und mit seinen Forderungen und Vorwürfen kein Verständnis für die Lage eines sich de facto im Kriegszustand befindlichen Landes aufgebracht, das das Recht habe, sich gegen die Aggression zu verteidigen. Der Ex-Marine war gemeinsam mit vier anderen am vergangenen Wochenende zur unerwünschten Person erklärt worden.

Antiimperialistische Koordination

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