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Kongress gegen Krieg und Embargo gegen den Irak

25. März 2003

Referenten und internationale Gäste

Am Freitag und Samstag 28./29. März findet an der TU-Wien (4., Karlsplatz 13, 2. Hof, Stiege 7) der zweitägiger Kongress gegen Krieg und Embargo gegen den Irak statt. (Programm)

Das völkerrechtswidrige Vorgehen der USA und ihrer Verbündeten, die mit ihrem Angriffs- und Besatzungskrieg einen Präzedenzfall für die Umsetzung der Doktrin des präventiven globalen Krieges setzen, sowie die durch den Krieg verursachte humanitäre Katastrophe für die irakische Bevölkerung, erfordern nicht nur das koordinierte Vorgehen aller demokratischen Kräfte des Landes, sondern auch eine eingehende Auseinandersetzung mit der dadurch geschaffenen politischen Situation auf internationaler Ebene, mit den neuen Konfliktszenarien im arabischen Raum sowie den Möglichkeiten einer Anti-Kriegsbewegung in Österreich und Europa, die die weitgehende Ablehnung der US-Politik durch die Mehrheit der Bevölkerung artikulieren kann.

Auf Initiative der „Internationalen Studierenden und Lehrenden gegen den Krieg“ lädt ein breites Proponent/innen-Komitee zu diesem Kongress der Anti-Kriegs Bewegung an der Technischen Universität Wien ein. Verschiedene internationale Gäste, Experten und langjährig zum Thema Irak und arabischer Raum engagierte Aktivisten werden zu vier thematischen Schwerpunkten neueste Informationen von der Situation im Irak bringen, sowie Diskussionen zu den Perspektiven des Widerstandes gegen den Krieg einleiten.

Folgende Gäste werden die Hauptthemen einleiten:

Freitag, 28. März

18 Uhr
Demokratie durch Bomben? Opposition und Verteidigung des Irak/Zur aktuellen Lage am „Kriegsschauplatz“ Irak

Abd Al Jabbar Al Kubaysi ist Vorsitzender der „Irakischen Nationalen Koalition“. Dieses Bündnis verschiedener irakischer Organisationen wurde unter dem Namen „patriotische Opposition“ bekannt, da es trotz Kritik am Regime von Saddam Hussein zu einer gemeinsamen Verteidigung des Irak gegen die us-amerikanische Aggression aufruft. In diesem Sinne wurde auf einem Treffen der Opposition mit Vertretern der irakischen Regierung ein Drei-Punkte-Programm ausgearbeitet, das zur Rückkehr zahlreicher Intellektueller in den Irak führen soll: 1) Vorbereitung einer neuen Verfassung 2) ein neues Parteiengesetz, das den Übergang zu einem Mehrparteiensystem ermöglicht und 3) ein neues Pressegesetz, das oppositionellen Journalismus erlaubt.

Ahmed Karim ist Mitglied der Kommunistischen Partei des Irak. Er gehört demjenigen Flügel der Partei an, der die äquidistante Haltung der Partei zwischen dem baathistischen Regime und dem Westen kritisiert und eine klare Verteidigung des Irak gegen Krieg und Embargo einfordert.

Noel Dominque ist Vorstandsmitglied der Irakischen Gemeinde Wien sowie der Österreichisch-Syrischen Ärztekammer für Medizinische Zusammenarbeit und seit dem ersten Golfkrieg Initiator regelmäßiger Protest- und Informationsveranstaltungen zum Thema Krieg und Embargo gegen den Irak. Unter anderem beteiligte er sich an der Vorbereitung und Organisierung von Solidaritätsdelegationen in den Irak sowie der Aktion „Menschliches Schutzschild“ im Februar und März 2003.

ab 21 Uhr
Lesung österreichischer Autor/innen gegen den Krieg

Gerhard Ruiss ist Geschäftsführer der IG-AutorInnen und seit Jahren politisch und kulturell engagierter Autor zahlreicher Bücher, die sich literarisch gegen den neoliberalen Zeitgeist wenden.

Haimo Handl ist Lektor am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften sowie am Institut für Politikwissenschaften, arbeitet im Managementconsulting und ist Autor kritischer literarischer Werke.

Dine Petrik studierte Malerei bei Prof. Matejka-Felden. Sie veröffentlicht seit 1969 Beiträge im ORF-Landesstudio Burgenland, in Anthologien und Literaturzeitschriften und ist Mitglied der Grazer Autorenvereinigung.

Samstag, 29. März

11 Uhr
Imperiale Weltordnung und „Antiamerikanismus“

Hannes Hofbauer ist Wirtschafts- und Sozialgeschichtler. Er arbeitet als Historiker und Journalist. Schwerpunkt seiner Forschungs- und Publikationstätigkeit ist der osteuropäische Raum. Er ist Herausgeber zahlreicher im Promedia-Verlag erschienener Bücher, unter anderem „Balkankrieg – Die Zerstörung Jugoslawiens“.

Willi Langthaler ist Mitglied der Antiimperialistischen Koordination und war Organisator verschiedener Solidaritätsdelegationen in den arabischen Raum, darunter Palästina und den Irak.

Jelica Redzic ist Krankenschwester und Mitglied im Vorstand der Österreichisch Jugoslawischen Solidaritätsbewegung.

Nisam Adalatyr lebt als politischer Flüchtling aus Afghanistan in Wien, leitete verschiedene Initiativen unter der afghanischen Gemeinde in Österreich gegen den Krieg der USA gegen Afghanistan und zur Unterstützung der Bevölkerung gegen die Folgen der westlichen Blockadepolitik

15 Uhr
Für eine dauerhafte Antikriegsbewegung in Österreich

Vertreter verschiedener Organisationen der Anti-Kriegs-Bewegung (Studierende und Lehrende gegen den Krieg, KPÖ-Steiermark, Linkswende, Wiener Friedensbewegung, Sedunia).

Alexander Muth, unabhängiger Journalist und Schriftsteller aus Wien, wird von seiner Teilnahme an der Österreichischen Schutzschildmission in den Irak und seinen Eindrücken von der Widerstandsbewegung gegen den Irak-Krieg in Jordanien berichten.

19 Uhr
1,5 Millionen Tote: Die Humanitäre Katastrophe im Irak

Karin Leukefeld, Berlin, ist seit 1978 in der deutschen Antimilitarismus- und Anti-AKW-Bewegung aktiv. Seit 1986 arbeitet sie in der Türkei- und Kurdistansolidarität und reiste in die kurdischen Gebiete der Türkei, den Irak und Syrien. Sie ist Mitbegründerin der Informationsstelle Kurdistan und AZADI, Rechtshilfeverein für KurdInnen in Deutschland. Ihr aktuelles Thema ist die Lage in der Türkei und im Mittleren Osten. Sie arbeitet als Journalistin u.a. bei der Tageszeitung Junge Welt, war als Redakteurin bis vor kurzem im Irak (siehe Bericht aus Bagdad) und veröffentlichte mehrere Bücher zur Situation in der arabischen Welt. Artikel

Fritz Edlinger ist Generalsekretär der Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen, bereiste oftmals den arabischen Raum, insbesondere den Irak, wo ein Projekt zur Unterstützung eines Kinderspitals getragen wird (Aladins Wunderlampe). Zuletzt nahm er Ende Februar an einem Besuch einer Delegation in verschiedene Teile des Iraks teil. Er veröffentlichte zahlreiche Fachbeiträge und ist Autor von Büchern zur Situation im arabischen Raum, zuletzt „Befreiungskampf in Palästina“.

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