Terror-Tourismus in Israel
Jay Greenblad, ein israelischer Siedler, der im Siedlerblock Gus Etzion in der Westbank lebt, ist Initiator des „Terror-Tourismus-Projektes“. „Wir in Israel sind Experten in Bezug auf den Terror und der von uns angebotene Urlaub bietet den Amerikanern eine Gelegenheit, Israel von einer anderen Seite kennen zu lernen und den Kampf gegen den Terror zu üben“, erklärt er. Es unterstreicht, dass eine der interessantesten Aspekte für interessierte Touristen sein wird, in den jüdischen Siedlungen, die nachts Ziel der Angriffe von Palästinensern sind, zu patrouillieren, mit Maschinengewehren zu schießen und Gürteln zu tragen, an denen Bomben befestigt sind.
Dem gebürtigen Amerikaner Greenblad zufolge werden die Teilnehmer während ihres „Urlaubs“ mit Nahkampftechniken sowie dem Schießen mit M-16, Kalaschnikoff und Uzi vertraut gemacht werden. Greenblad betont, dass es keine Gelegenheit geben wird, auf Araber zu schießen. Einige der Touristen seien bereit für diesen außergewöhnlichen Urlaub 5500 US-Dollar zu zahlen. Für die erste Periode, die am 4. Mai beginnen wird, sollen sich bereits 24 Personen angemeldet haben.
06.03.2003, Tel Aviv
Quelle: NetGazete
+++
Häuserzerstörungen in Israel
Wie das Israelische Komitee gegen Häuserzerstörungen (ICHD) berichtet, riss die israelische Armee 17 Häuser in der arabischen Stadt Kfur Kas´m, 15 Kilometer östlich von Tel Aviv nieder.
Die arabischen Bewohner wurden in der Nacht vom 3. auf den 4. März aus dem Schlaf gerissen und auf eine Polizeistation gebracht, während Bulldozer ein noch nicht fertig gestelltes Wohnviertel dem Erdboden gleichmachten. Einige Bewohner befinden sich seit mehr als fünfzehn Jahren im Rechtstreit mit den israelischen Behörden. Diese begannen 1986 bebautes Land mit dem Hinweis zu konfiszieren, dass es nicht ordnungsgemäß, nämlich für landwirtschaftliche Zwecke, benutzt würde.
Wohngebiete als Agrarland zu bezeichnen und zu konfiszieren ist eine beliebte Methode der israelischen Behörden um die Ausbreitung arabischer Familien mit israelischer Staatsbürgerschaft zu kontrollieren.
Es ist nicht das erste Mal, dass den Bewohnern von Kfur Kas´m Land gestohlen wird: Das Industriegebiet am Südrand ihrer Stadt wurde enteignet und der angrenzenden jüdischen Stadt Rosh Ha-Ayin eingegliedert.
Doch Kfur Kas´m hat noch größere Tragödien erlebt: Am 29. Oktober 1956 tötete eine israelische Armeeeinheit 49 Männer, Frauen und Kinder kaltblütig.
www.icahd.org
++++
Niedergeschossenes Mädchen gefesselt im Krankenhaus
Riham As`ad Muhammad Sheikh Mussa, eine 15jährige Palästinenserin aus dem Flüchtlingslager von Tul Karem, wurde am 23. Februar ins Meir-Krankenhaus in Kfar Saba, Israel, eingeliefert, nachdem sie von israelischen Soldaten am Taybeh-Tul Karem Checkpoint niedergeschossen worden war. Sie hatte Schussverletzungen an einer Niere, dem Dickdarm und einem Bein erlitten.
Dr. Ahmad Massarwa von der Organisation Ärzte für Menschenrechte-Israel (PHR-Israel) besuchte Riham im Krankenhaus und fand sie an beiden Händen gefesselt und von zwei Soldatinnen bewacht vor. Niemand durfte sich ihr nähern oder mit ihr sprechen. Die Israelische Armee untersagte dem Krankenhaus das Mädchen zu entlassen, da es versucht hatte, einen israelischen Soldaten anzugreifen und deshalb gefährlich sei.
Quelle: Physicians for Human Rights, Israel
+++
Verbot von Tunnelbenützung für israelische Araber
Nach einer Warnung vor möglichen terroristischen Anschlägen aus dem südlichen Westjordanland mit Unterstützung von Palästinensern mit israelischer Staatsbürgerschaft wurde Arabern am 13. März 2003 die Benutzung eines Tunnels südlich von Jerusalem untersagt.
Soldaten hielten arabische Reisende an einer Straßensperre südlich der Hauptstadt auf. So wie jüdische Reisende benutzen viele Araber diese Straße um in den Negev oder nach Bethlehem und Hebron zu gelangen. Doch Araber, darunter einige israelische Araber, wurden an der Straßensperre aufgehalten, die Soldaten ließen nur Juden die Tunnelstraße benutzen.
Der Knesset-Abgeordnete …‘Azmi Bishara, Vorsitzender der Nationalen Demokratischen Versammlung, erklärte, dass „diese Maßnahme die rassistische politische Kultur auf das Niveau offizieller Apartheid erhebt.“
Quelle: Yair Ettinger, Ha´aretz, 14. März 2003