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APA-Meldung zur patriotischen Opposition

3. April 2003

die in Wien am Kongress gegen Embargo und Krieg teilnahm

APA0734 5 AI 0340 28.Mär 03

Österreich/Irak/USA/Großbritannien/Krieg

Irakische Patriotische Opposition: Bush hat sich gewaltig geirrt

Utl.: „Wir kennen keine Blumen, nur Kugeln“ – Invasoren haben im
Häuserkampf „keine Chance“ =

Wien (APA) – Die Annahme von US-Präsident George W. Bush, den
Krieg im Irak in nur einigen Tagen siegreich zu beenden, sei
gründlich falsch gewesen. „Wir haben sie nicht mit Blumen begrüßt,
wie dies Bush angenommen hat. Blumen kennen wir nicht, wir kennen
nur Kugeln“, sagte der Chef der Irakischen Patriotischen Opposition,
Abd al Jabbar al Kubaysi, in einem Gespräch mit der APA Freitag
Abend.

Dass der Widerstand der Iraker so stark sei, überrasche ihn
keineswegs. Für alle Iraker sei klar gewesen, wenn die USA und
Großbritannien angreifen: „Wir werden kämpfen, wir werden sterben“.
Dies gelte auch für jene, die wie er seit den 60er-Jahren in
Opposition sind oder für jene, die schon seit Jahren im Exil leben.
Der Krieg werde jedenfalls „nicht in absehbarer Zeit“ beendet
werden, drei bis vier Monate könne der derzeitige Widerstand „ganz
sicher“ aufrecht erhalten werden.

Bisher hätten die amerikanischen und britischen Truppen bei ihrem
Vormarsch durch die Wüste zum Euphrat sogar „leichtes Spiel“ gehabt.
Insgesamt hätten sich schon acht Mal erfolglos versucht, die
Frontlinie beim Euphrat vollends zu durchbrechen. Sollten die
amerikanischen und britischen Truppen in die Städte
einmarschieren, „dann haben sie im Haus-zu-Haus-Kampf keine Chance“,
betonte Al Kabaysi.

Vielleicht könnten sie einen Teil des Landes erobern, „aber sie
können nie den ganzen Irak kontrollieren“. Und sollte Bush eine ihm
genehme Regierung in Bagdad einsetzen, würde diese „von der ersten
Minute“ bekämpft werden – so lange, bis die Amerikaner und Briten
das Land verlassen. „Und hier kennen wir keine Demonstrationen,
sondern nur Waffen“.

„Wir werden uns nicht für schmutzige Dollars verkaufen, weil uns
dann auch niemand akzeptieren wird“, betonte Al Kabysi. Die
Massendemonstrationen in der ganzen Welt bezeichnete er als „sehr
wichtig für das irakische Volk“. „Dadurch verstehen die Iraker auch,
dass es ein Krieg von Bush und Blair für Öl ist und dass es sich
nicht um einen religiösen Krieg handelt“. Klar sei für ihn auch,
dass, „wer heute gegen Saddam Hussein ist, für die USA ist“. „Das
Problem von Saddam Hussein ist das Problem des irakischen Volkes“,
sagte Al Kubaysi.
(Schluss) zr/vos/bs

APA0734 2003-03-28/20:02

282002 Mär 03

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