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Kolumbien: Amerikas schmutziger Krieg gegen die Drogen

23. Juni 2003

Veranstaltung mit Luz Perly Cà³rdoba aus Arauca

Arauca:
Die kolumbianische Grenzprovinz zu Venezuela, Arauca, steht mitten in der Frontlinie des unter Alvaro Uribe Velez eskalierten internen bewaffneten, politischen und sozialen Konfliktes: der Staat mit den Rehabilitations- und Konsolidationszonen, die USA mit der Präsenz von Militärpersonal und dem paramilitärischen Block Vencedores de Arauca. Die Region ist auch ein historisches Einflussgebiet der kolumbianischen Aufstands- und Guerillabewegung.
Am 21. September 2002 wurden 29 Gemeinden der Departements Bolivar, Sucre und Arauca zu den ersten Rehabilitations- und Konsolidationszonen gemäss dem unter Ausnahmezustand erlassenen Dekret 2002 von 2002 erklärt. Im Dekret 2002 werden diese Zonen als Gebiete bezeichnet, die von den Aktionen krimineller Gruppen betroffen sind. In diesen Gebieten wird ein Armeekommandant von der Regierung eingesetzt, der von sämtlichen Massnahmen zur Kontrolle der öffentlichen Ordnung Gebrauch machen kann. Im Falle des Dep. Arauca wurden die Gemeinden Saravena, Arauca und Arauquita, Einflusszonen der Guerilla, zu Sonderzonen erklärt.
Ebenso führt die Regierung im Rahmen ihrer Strategie zur Wiedererlangung der öffentlichen Ordnung einen Aktionsplan mit US-Unterstützung durch: Die Entsendung von US-Militärs zur Ausbildung von kolumbianischen Truppeneinheiten und die Eingabe beim US-Kongress eines Gesuchs von 98 Mio. US$ Wirtschaftshilfe. Dieses Geld soll für den Kauf ausgeklügelter Anlagen für den Schutz von rund 700 km der Erdölpipeline Caño Limà³n-Coveñas eingesetzt werden. Auf die Pipeline waren den letzten 15 Jahren in dem Teilstück von Arauca gegen 900 Anschläge verübt worden.

COCCA:
Die Organisation COCCA vereinigt Bauern Kolumbiens, die kleine Parzellen mit Kokapflanzen oder Schlafmohn bebauen. In einer gemeinsamen Plattform nehmen auch die Vertreter der Kokabauern Boliviens, Perus und anderer Länder teil. Die Kleinbauer wurden zu Kokapflanzern, da der Markt für traditionelle Agrarprodukte der lokalen Klimate zusammengebrochen ist. Die neoliberale Deregulierung der Märkte und die Politik des Dumping im Agrarhandel durch die großen Import-Export-Gesellschaften, um durch Tiefstpreise neue Märkte zu erobern, hat die nationale Produktion zerstört.
COCCA steht als oppositionelle Bauernorganisation im Visier des „Kolumbienplanes“, der hinter dem Schein der Drogenbekämpfung den Krieg gegen die Zivilbevölkerung zuspitzt und die militärische Eskalation des bewaffneten Konfliktes vertieft. Die Hoffnungen auf einen Frieden mit sozialer Gerechtigkeit stehen vor diesem Hintergrund und dem internationalen Kontext von Bushs „Krieg gegen Terror“ schlecht.

Luz Perly Cà³rdoba:
Luz Perly Cà³rdoba gehört zur Nationalen Leitung von COCCA. Sie selbst ist Bäuerin in Arauca und wurde bereits mehrfach Opfer von Übergriffen und Drohungen durch das Militär/Paramilitär. Im Rahmen einer Europatournee verschiedener kolumbianischer Oppositioneller und Aktivisten sozialer Bewegungen, organisiert von der Kampagne „Nein zum Krieg – Ein anderes Kolumbien ist möglich…mit sozialer Gerechtigkeit“ wird Luz Perly Cà³rdoba vom 1. bis 4. Juli in Wien sein und steht Interessenten gerne für weiterführende Gespräche, Veranstaltungen oder Interviews zur Verfügung:

Internet Seite (spanisch) von COCCA: COCCA

Kampagne „Ein anderes Kolumbien ist möglich“ (spanisch): Otra Colombia

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