Sonntag, 28. 12.2003, Wien
Am 11.12. wurde im Rahmen der ARD – Sendung „Panorama“ ein Beitrag mit dem Namen „Spenden für den Terror“ gezeigt. In diesem Beitrag wurde versucht, die Solidarität mit dem völkerrechtlich vollkommen gedeckten irakischen Widerstand gegen die US-Besatzung zu verunglimpfen, wenn nicht gar zu kriminalisieren. In völliger inhaltlicher Übereinstimmung mit der amerikanischen Kriegspropaganda wurde der Widerstand als unzivilisierter und terroristischer Gegenpol zu den Bemühungen der westlichen Kreuzritter um „Freiheit und Demokratie“ dargestellt. Jene Teile der Linken, für die der Kampf für den Frieden nicht salbungsvollen Allerweltspazifismus bedeutet, sondern konkrete Unterstützung derjenige Kräfte, die im – auch nach der UN-Charta legitimen – Kampf gegen den von den USA ausgerufenen Dauerkrieg stehen, wurden mit Vokabeln wie „kriegerische Friedensbewegung“ bedacht. Auch die „alarmierende“ Tatsache, dass signifikante Teile der deutschen Bevölkerung den irakischen Widerstand als berechtigt und gegen eine illegale Besatzung gerichtet bezeichnen, wurde mit großer Besorgnis erwähnt. Mit besonderem Entsetzen berichtete „Panorama“ über die Kampagne „10 Euro für das irakische Volk im Widerstand“.
Um Interviews zu bekommen, hatten die GestalterInnen des Beitrags ihren Interviewpartnern gegenüber behauptet, sie würden eine Reportage für die Sendung „Monitor“, die für ihre kritische, oft weit vom Mainstream abweichende Berichterstattung bekannt ist, drehen. Nicht nur der Inhalt des kriegstreiberischen Beitrags, sondern auch die Art seines Zustandekommens spricht letztendlich Bände über die „demokratischen“ Bestrebungen seiner GestalterInnen.
Letztendlich war die Sendung ein „voller Erfolg“, allerdings kaum im Sinn des „Panorama“ – Teams, sondern vielmehr für die „10 Euro-Kampagne“. Das Interesse daran ist durch die Sendung deutlich gestiegen.
Aufgrund des großen Erfolges zeigt die AIK im Vorstadtzentrum XV (Meiselsr. 46/4, 1150 Wien) den Beitrag am Sonntag, den 28.12.2003 um 20 Uhr noch einmal.
