Rund 150 Menschen demonstrierten gestern, am 17.1.2004, in Wien gegen die Besetzung des Irak. Seit dem Ausbruch des ersten Golfkrieges 1991 an diesem Tag, wird jährlich an diesem Datum für das irakische Selbstbestimmungsrecht demonstriert. Das Bündnis Freiheit für den Irak (Irakische Gemeinde, Palästinensische Gemeinde, ArbeiterInnenstandpunkt, Revolution, Antiimperialistische Koordination, Arabischer Palästina Club, DHKC-Informationsbüro) hatte dazu aufgerufen. Die lautstarke Demonstration zog mit Transparenten, palästinensischen und irakischen Fahnen von der Universität Wien zur US-Botschaft, wo Reden der organisierenden Gruppen gehalten wurden. Als erster sprach Dr. Noori al-Moradi, von der Irakischen Kommunistischen Partei (Kader), der für die Demonstration und die Veranstaltungen angereist war. In den Reden wurde vielfach auf die Wichtigkeit des irakischen Widerstands in all seinen Formen, auf seine Legitimation durch das Völkerrecht, sowie auf die Illegitimität und Brutalität der Besatzer hingewiesen. Ebenso wurden die irakischen Führer im von den US-Amerikanern eingesetzten Übergangsrat als Kollaborateure verurteilt. Zum Abschluß der Kundgebung trat eine vom Arabischen Palästina Club organisierte palästinensische Tanzgruppe auf und gab eine Vorstellung von palästinensischem Volkstanz.
Im Anschluß an die Kundgebung veranstaltete das Bündnis Freiheit für den Irak eine Diskussion mit Dr.Noori al-Moradi über die Lage des Widerstands im Irak und über verschiedene Perspektiven eines zukünftig befreiten Iraks. Wichtig erschien es den Aktivismus nach diesem Aktionstag nicht wieder herunterzuschrauben, sondern für einen antiimperialistischen Block auf der Demonstration am 20.März zu arbeiten. Außerdem wurde von der AIK vorgeschlagen eine Solidaritätsdelegation zu den Kräften des iraksichen Widerstands, zu denen Kontakt besteht, zu organisieren, sowie mittelfristig eine internationale Konferenz in Unterstützung des irakischen Widerstands zu planen.