von TAYAD-Komitee Wien
Wie bekannt ist, hat in der Türkei am 20. Oktober 2000 ein Todesfastenwiderstand gegen die F-Typ Isolationsgefängnisse begonnen.
Dieser Widerstand ist am 20. Oktober dieses Jahres ins 4. Jahr eingetreten.
Bei einer Operation in 20 Gefängnissen der Türkei hat der Staat zwischen 19.-22. Dezember 2000 28 Gefangene ermordet. Gemeinsam mit diesem Angriff wurden die F-Typen eröffnet. Der Isolationsangriff richtet sich nicht nur gegen die Gefangenen, sondern gegen alle Schichten des Volkes.
Mit dem Angriff vom 19. Dezember ist die Regierung noch rücksichtsloser geworden. Es wird keine einzige demokratische Forderung irgend einer Schicht des Volkes ernst genommen. Alle, die sich für ihre Rechte und Freiheiten einsetzten, sich gegen die Kollaboration der türkischen Regierung im Bezug auf den Irak-Krieg und die Unterdrückung stellten, wurden mit Verboten, Strafen und den F-Typen bedroht. Im 4. Jahr dauert das Todesfasten gegen die Isolation mit großer Willenskraft an. Auch wenn niemand die Isolation und die Folter in den Gefängnissen wahrnimmt, der Widerstand setzt sich fort.
Die größte Unterstützung für diesen Widerstand kam von TAYAD, dem Solidaritätsverein der Angehörigen der Gefangenen. Mit Aktionen, Presseversammlungen und Protesten versuchen seine Mitglieder ständig die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Darüber hinaus haben sie das Todesfasten draußen unterstützt und ihren Widerstand im Istanbuler Stadtteil Armutlu fortgesetzt. Da das Todesfasten außerhalb der Gefängnisse von sich sprechen machte, wurden zwischen 5.-12. November 2001 im Widerstandsviertel Armutlu Operationen geführt, 4 TAYAD- Angehörige getötet. Innerhalb der drei Jahre haben im Kampf gegen die F-Typ- Isolation 107 Menschen ihr Leben verloren. Trotz Zensur und Ignoranz dauert der Widerstand an. Wir rufen alle fortschrittlichen und sensiblen Menschen und Organisationen auf, für die Widerstandleistenden, die im Kampf für Demokratie ihr Leben aufs Spiel setzen einzutreten und an diesem Kampf teilzunehmen.
In verschiedenen Städten Europas und der Türkei wurden von 19.-22. Dezember, die als Internationale Kampftage gegen Isolation ausgerufen wurden, zahlreiche Protest- und Solidaritätsaktionen vor regionalen Parlamenten und türkischen Vertretungen abgehalten und 50-tägige Solidaritäts-Hungerstreiks begonnen.
So wurde auf österreichischer Ebene am 19.12.2003 ein 50-tägiger Hungerstreik in INNSBRUCK begonnen, der ab dem 02.01.2004 in GRAZ weitergeführt wurde. Seit 17.01.2004 wird der Hungerstreik in WIEN fortgesetzt, wo er bis 07.02.2004, zu Ende geführt wird.
ES WIRD UM ZAHLREICHEN BESUCH DER HUNGERSTREIKENDEN AN FOLGENDEN ADRESSEN GEBETEN:
* (bis 28.01.2004) im Anatolischen Kulturzentrum, Goldschlagstr.21/1, 1150 Wien
* (von 28.01.-07.02.2004) am Europaplatz 2, vor dem Haupteingang am Westbahnhof
Außerdem wird am Freitag, den 23.01.2004, von 10.00-19.00 Uhr eine Protestkundgebung mit Infotisch auf dem Stephansplatz stattfinden.
Wir bitten alle Organisationen und Einzelpersonen, auch an diesem Tag zahlreich zu erscheinen, bzw. eine Delegation zu entsenden.
Mit solidarischen Grüßen,
TAYAD Komitee Wien